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Warum wir als Kaffeetrinker anderen Ländern das Wasser abgrabenStichwörter: Wasser Waldschutz Lebenswandel

Jeder Deutsche verbraucht täglich 25 Badewannen Wasser. Silvia Liebrich titelt deshalb ihren Beitrag Anfang August in der Süddeutschen Zeitung mit Wir Verschwender. Allerdings ist dies nicht nur das Wasser, das wir sehen: der virtuelle Wasserverbrauch ist dabei mit eingerechnet. Virtuelles Wasser ist das, was bei der Herstellung von Konsumgütern an Wasser verwendet wird. Kaffee, das Lieblingsgetränk der Deutschen, gehört zu den ganz großen Wasserverschwendern

Laut Statistik trinkt jeder Bundesbürger im Durchschnitt 2,8 Tassen am Tag - unter dem Strich ergibt dies einen Wasserverbrauch von genau 392 Litern. Das klingt zunächst unlogisch, stimmt aber trotzdem. Vorausgesetzt, man rechnet die Menge an Wasser ein, die etwa in einem Anbauland wie Brasilien benötigt wird, um die dafür notwendige Menge an Kaffee zu erzeugen. Indirekt werden so jedes Jahr knapp zehn Milliarden Kubikmeter Wasser importiert, nur um den Kaffeekonsum zu decken. Hochgerechnet auf alle Verbrauchsgüter verbrauchen die Deutschen jährlich dreimal so viel Wasser wie der ganze Bodensee fasst: insgesamt 160 Milliarden Kubikmeter.“

schreibt Silvia Liebrich ebenfalls Anfang August in Im Land der Wasserschlucker

Exzessiver Kaffeekonsum verbraucht also viel Wasser, das anderswo dringend benötigt würde. Es ist aber nicht nur der Wasserverbrauch, auch die Wasserqualität lässt in vielen Regionen zu wünschen übrig.

Gutes und reichlich Wasser ist eines der Produkte, die Wälder liefern. Wälder sind Wasserspeicher und ihre Erhaltung ist für den Wasserkreislauf und den regionalen Wasserhaushalt, unersetzlich. Regenwald macht seinen eigenen Regen. Ein Wassertropfen kann auf seiner Reise über den brasilianischen Regenwald fünf- oder gar siebenmal niederregnen, verdunsten und weiterziehen.

Viele der Länder, die heute akut unter Wassermangel leiden, wie z.B. der Sudan, haben eine jahrelange Geschichte der Entwaldung hinter sich. Durch Brandrodung und Holzeinschlag wird zwar kurzfristig aus den lokalen Ressourcen Nutzen gezogen, die Ernährungssicherheit und die Wasservorräte nehmen mit dem schwindenden Wald jedoch ab. Höchste Zeit also, wieder einmal an diese Zusammenhänge zu erinnern. Das heißt, nicht nur weniger Kaffee zu trinken, sondern auch die Ursachen der Wasserknappheit anzugehen: Waldvernichtung zu stoppen und im Notfall Wiederaufforstung zu fördern.

Weitere Information: Grafische Darstellung aus 'Die Zeit' Wieviel Wasser verbrauchen wir (pdf-Datei, 170 kB)

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