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Klimakonferenz Kopenhagen
Alles ist möglich - auch das nichts
Stichwörter: Politik Klimawandel REDD

Sie nehmen stetig zu: Nachrichten zum Klimawandel, Waldschutz und darüber, welche Staatschefs nun nach Kopenhagen fahren und welche sich noch nicht entschieden haben. Phasen der Schwarzseherei wechseln sich ab mit Phasen der Hoffnung. Wie bei einem Vogelschwarm, bei dem alle Vögel auf ein geheimes Zeichen alle gleichzeitig die Richtung ändern, so zickzackt der Politzirkus (und die Berichterstattung darüber) auf Kopenhagen zu.

Während vorletzte Woche noch die meisten Beobachter sich pessimistisch über die Arbeit der Politiker äußerten und vor den schrecklichen Folgen einer erfolglosen Kopenhagen-Konferenz warnten, scheint die Mehrheit den Prozess plötzlich wieder durch die rosa Brille zu sehen.

Dabei lassen die Fakten eigentlich keinen Spielraum für Optimismus.

Das Problem, das die Nationen der Erde eigentlich im Dezember in Kopenhagen lösen sollten, wird immer größer. Im Jahr 2008 hat die Menschheit - trotz der Finanzkrise - zwei Prozent mehr Kohlendioxid beim Verbrennen von Öl, Gas und Kohle freigesetzt als im Vorjahr.

schreibt die Süddeutsche Zeitung in Die Menschheit heizt weiter

Das ist sehr bedenklich, besonders wenn sich einstellen sollte, was ein internationales Forscherteam des "Global Carbon Project" im Fachmagazin "Nature Geoscience" berichtet: dass die Kraft der natürlichen Kohlenstoffsenken an Land und in den Ozeanen langsam schwindet. Alte Wälder zum Beispiel, die CO2 effektiv und dauerhaft binden, können selbst Opfer des Klimawandels werden - mit Sicherheit weiß man aber heute schon, dass der Mensch sie immer noch durch Kahlschlag und andere nicht angepasste Nutzung zerstört. Inwiefern die Wassermassen der Tiefsee oder die Sedimente am Ozeanboden ihren Job als Kohlenstoffsenken noch übernehmen können, dass ist Gegenstand weiterer Untersuchungen und Diskussionen.

Brasilien tut gerade etwas für das gute Klima zur Konferenzvorbereitung, könnte man meinen. Die Waldzerstörung in dem Land mit dem Amazonasregenwald ist, wenn man den derzeitigen Veröffentlichungen glauben darf, so niedrig wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Das hört sich gut an.

Antworten auf Detailfragen aber muss man mühsam zusammensuchen. Welche Rolle spielt der El Nino-Effekt bei der Waldzerstörungsrate? Es gibt trockene und sehr feuchte Jahre, dass schon die unterschiedliche Dauer der Holzeinschlags- und Rodungsperiode einen großen Unterschied machen kann. Welche Rolle spielt die Wirtschaftskrise? Wie stark ist die Nachfrage nach Holz, Rindfleisch und Soja infolge der Wirtschaftskrise eingebrochen? Dämpft eine sehr hohe frühere Waldverlustrate die Verlustrate im Folgejahr vielleicht schon allein deshalb, weil auf Vorrat mehr herausgeschlagen wurde, als verkauft werden konnte?

Fakt ist: Brasilien macht gute Stimmung. Das Land zeigt, dass man die Klimaschutzziele ohne große Anstrengung anscheinend doch erreichen kann.

Ähnliches scheint der EU zu gelingen.

Europa sieht sich bei der Erfüllung seiner internationalen Klimaauflagen auf der richtigen Spur. Der Treibhausgas-Ausstoß sei bis 2007 um fünf Prozent gesunken, teilte die Europäische Kommission am Donnerstag in Brüssel mit.

schreibt das Handelsblatt in Europa erfüllt Kyoto-Klimaauflagen

Vielleicht hat die derzeit gute Stimmung die Entscheidung reifen lassen, Frau Merkel jedenfalls fährt nach Kopenhagen, auch wenn alle wissen, dass nicht genug Zeit bleiben wird, die ursprünglich anvisierte internationale Vereinbarung auszuhandeln.

Bundeskanzlerin Angela Merkel wird nach jetzigem Stand zum Weltklimagipfel nach Kopenhagen im Dezember fliegen, obwohl die Bundesregierung nicht mit dem Abschluss eines verbindlichen Abkommens rechnet. Dies teilte der stellvertretende Regierungssprecher Christoph Steegmanns am Montag in Berlin mit.

Zum Weiterlesen:

Merkel fliegt zum Klimagipfel, spiegel

Forscher streiten über Kraft natürlicher CO2-Speicher, spiegel

Why did Conservation International invite Thomas Friedman to go to Brazil?, redd-monitor.org

Regenwald-Rodung auf Tiefststand , deutsche welle

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