Gelegenheit macht Diebe
Warum manche Frösche ein Leben lang treu sindStichwörter: Biodiversität Lebenswandel
Mitte Februar war diese rührende Geschichte über Frösche in den Medien, die sich ein Leben lang treu sind. Dass es so etwas auch bei Amphibien gibt, wo sich doch der Mensch zunehmend schwer tut damit.
Wer nun denkt, dass Frösche ebenfalls zu romantischer Zuneigung fähig sind, hat sich getäuscht. Die Bindung hat nur einen Zweck: den Nachwuchs unter komplizierteren Lebens-Umständen auch wirklich hoch zu kriegen - und wenn man der Argumentation des Forschers Jason Brown glauben darf, dann haben die Frösche einfach keine Zeit, einem fremden nachzusteigen.
Der im peruanischen Regenwald heimische Zweipunkt-Baumsteiger (Ranitomeya imitator) legt den Laich in so kleine Pfützen und Wasserreservoirs, dass sich die Kaulquappen nicht ohne elterliche Hilfe ernähren können und auf ständige Fütterung angewiesen sind. Diese 'Baby'-Pflege hat es wirklich in sich, wie man unter Erster monogamer Frosch im Regenwald entdeckt nachlesen kann
Zunächst legt das Weibchen nach der Befruchtung seine Eier auf einem Blatt ab. Nach einer Weile trägt das Männchen jede einzelne geschlüpfte Kaulquappe auf seinem Rücken vom Blatt zu einer Pfütze und bewacht den kleinen Pool.
Alle anderen Pfeilgiftfrösche ziehen ihren Nachwuchs in fünfmal so großen Pfützen auf. Hier finden die Kaulquappen mehr Nahrung. Aus diesem Grund muss die Mutter nicht zusätzliche Eier in die Pfütze ablegen, und das Männchen kümmert sich allein um den Nachwuchs.
Nur so besteht für Männchen und Weibchen die Gelegenheit, nach anderen Fröschen Ausschau zu halten. Und wie die Frösche beweisen: Gelegenheit macht Diebe.