Auslaufmodell: Alte BäumeStichwörter: Waldschutz Aktion
Wenn sich bei uns einer aufmacht, alte Bäume zu finden, dann bleibt er meist im Dorf oder nah beim Dorf - Bäume bei uns werden alt, wenn die Menschen sie alt werden lassen. Sie müssen dann irgendeine kulturelle oder historische Bedeutung haben, anderenfalls wäre es ihnen gegangen wie all den Bäumen, die nicht wirklich alt werden dürfen: rechtzeitig umgesägt und in Bretter, Balken oder Furniere geschnitten.
Ganz anders in Kanada. Wenn sich da einer aufmacht, alte Bäume zu finden, dann streunt er durch alte Wälder - neuerdings vielleicht unterstützt von GoogleEarth - die nie einen Holzfäller über sich ergehen lassen mussten und wo Bäume tatsächlich noch ihr natürliches Alter erreichen können. Solche Wälder findet man bei uns nicht mehr, in Kanada dagegen immer noch so weit, dass man sie erforschen und nach bisher unbekannten großen und alten Bäumen suchen kann.
TJ Watt ist so ein Streuner und Forscher. Für die Ancient Forest Alliance sucht er Riesenbäume und fotografiert sie - ein erster Schritt zur Rettung so manchen Baumes, der schon da war, bevor mit Christoph Kolumbus die Weißen über das Land hergefallen sind. Die Süddeutsche Zeitung hat vor wenigen Tagen darüber berichtet: Der Stammzähler
Baum-Riesen im Wald: einer größer als der andereFür TJ Watt und andere von der Ancient Forest Alliance ist es ein Wettlauf mit der Zeit: Denn die kanadische Holzwirtschaft - übrigens ebenso die amerikanische - setzt alles daran, unseren historisch bedingten Vorsprung einzuholen. Sie sägen immer noch respektlos Bäume um die 500, 600 oder noch mehr Jahre alt sein können - warum auch nicht, die geben ja viel Holz her.
Weitere Information: Ancient Forest Alliance
