Scheiß auf Artenschutz: Erholungssuchender erschlägt AuerhahnStichwörter: Artenschwund Kritik
Kühe sind lila und die Milch kommt aus dem Tetra-Pak. Der Mensch entfernt sich immer weiter vom Wissen über Natur, die Vernetzungen und natürliche Gesetzmäßigkeiten. Leider hält er sich dann nicht angemessen fern von dieser natürlichen Umgebung und gelegentlich kommt es zu Begegnungen, die man hinterher höchstwahrscheinlich zutiefst bereut. Eine solche Begegnung hat kürzlich einen Auerhahn in Thüringen - immerhin einer von einer nur 24-köpfigen Population im ganzen Land - das Leben gekostet.
Ein Berliner Erholungssuchender hat in Rohrbach (Kr. Saalfeld-Rudolstadt) im Naturpark Thüringer Wald einen balzenden Auerhahn erschlagen - aus Angst. Der Auerhahn stammte aus einem russischen Zuchtbetrieb und hat nur wenig Scheu gegenüber Menschen gezeigt.
Dumm gelaufen - offensichlich hat der Auerhahn nicht daran gedacht, dass Städter umgekehrt nicht mehr wissen, wie mit einem Stück Natur cool umzugehen ..
Das Tier stammt mitnichten aus russischen Zuchtbetrieben. Wer verbreitet denn derlei Schwachsinn. Es stammt aus der seit 1990 bestehenden Aufzuchtstation der Thüringer Landesforstverwaltung in Langenschade. Als zuständiger Revierleiter in diesem Waldgebiet habe ich den hahn selbst im Jahr 2008 mit ausgewildert, und ihn seitdem beobachtet und so gut wie möglich geschützt.