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Wassermangel: Baumsterben in Südhessen und AmazonienStichwörter: Klimawandel Raubbau Waldzerstörung Wasser

Geisterbäume im Ried

Mehrere tausend Kilometer sollten eigentlich einen Unterschied machen, doch das Bild ist das gleiche: tote Bäume im hessischen Ried und übermässige viele abgestorbene Bäume im Amazonasgebiet. Zusätzliche Stressfaktoren dürften für die massiv gestörten Waldökosystem künftig in beiden Fällen fatal sein. Wassermangel ist die Ursache hier wie da, wobei es dem Wald selbst egal ist, ob der Mangel, wie im hessischen Ried durch Übernutzung und Entwässerung verursacht ist oder wie im Amazonaswald nun größtenteils klimawandelbedingt.

Vor einigen Wochen berichtete der Tropenökologe Gregory Asner über zwei Faktoren, die seiner Beobachtung nach dem Regenwald im peruanischen Amazonasgebiet zunehmend zusetzen: die fortschreitende Besiedlung und der Klimawandel könnten zu Ereignissen führen, die derzeitige Schutzstrategien in Frage stellen

In this remote corner of Peru’s Ucayali region, Asner, a tropical ecologist at the Carnegie Institution for Science at Stanford University, is afraid he is seeing the future. In the last few years this patch of forest has been hit by two “once-in-a-century droughts”—one in 2005 and another in 2010. These dry spells may become more frequent as temperatures in the tropical North Atlantic Ocean rise and as humans burn thousands of square kilometers of forest for farming. Although it has seen warmer temperatures in the past, the western Amazon is under siege now from a combination of a warming climate and human population growth that it has never faced before, and scientists are scrambling to determine whether existing protected areas will be enough to buffer against the changes to come.

Toter Baum im Amazonaswald Man muss nicht bis in die Tropen reisen: die Darmstätter sprechen jetzt schon von 'Geisterbäumen' und meinen ihren nicht weit entfernt liegenden ehemaligen Wald, heute Katastrophengebiet. Die Bäume sind vertrocknet seit ihre Wurzeln das abgesunkene Grundwasser nicht mehr erreichen. Dabei war die Ebene zwischen Rhein und Bergstraße früher sumpfig, obwohl relativ wenig Niederschlag fällt. Hochwasser überschwemmte immer wieder ganze Landstriche und 'versorgte' die Region so mit Wasser, welches wie in einem Schwamm gespeichert war. Vor 50 Jahren war damit begonnen worden, Wasser zur Trinkwasserversorgung der wachsenden Bevölkerung und für die Wirtschaft abzupumpen. Und die Landwirtschaft war in einigen Teilen des Gebiets erst mit dieser künstlicher Entwässerung möglich. Die wurde dann so perfekt umgesetzt, dass es heute viel Landwirtschaft (mit künstlicher Bewässerung) gibt, aber wenig Wasser für den Wald, viel zu wenig.

Teil der Maßnahme: Tote Bäume entfernen Rund 10 000 Hektar - eine Fläche annähernd so groß wie Darmstadt - gelten nach Einschätzung der damit befassten Experten als besonders geschädigt. Und ein 2007 in dem Ort Weiterstadt begonnenes Projekt hat bisher noch nicht beweisen können, ob es weitere Zerstörung aufhalten oder sie gar rückgängig machen kann. Auf der 500 Hektar großen Fläche wird im Rahmen des Projekts „Bebauung schützen, dem Wald und der Landwirtschaft nützen“ getestet, wie neu bepflanzte Flächen mit Wasser so versorgt werden könnten, dass die Bäume langfristig auch überleben.

Anders als bei manchen Moorsanierungen, bei denen durch Wassermanagement der Grundwasserspiegel großflächig angehoben wird, versucht man in Weiterstadt eine andere Strategie: man pumpt Wasser kleinräumig um. Aus Bereichen mit beispielsweise für Häuser zu hoch stehendem Grundwasser, welches in Keller eindringt, wird Wasser abgepumpt und in Waldbereiche geleitet, die an Wassermangel leiden. Bauern haben dann keine nassen Felder, stattdessen aber noch Wasser in heißen Sommerzeiten. Keller oder Souterrain-Wohnungen sind trocken. Und die Bäume sollen so auch wieder genügend Wasser haben ... ob es funktionieren wird und welche Kosten dieser Eingriff langfristig verursacht, das muss herausgefunden werden. Zur Rettung der Bäume im trockenfallenden Amazonaswald dürfte es schon allein wegen der Dimension keinen vergleichbaren Lösungsansatz geben ...

Kommentare

# Laszlo Maraz am 24.02.2013, 12:16

Tja so ist es wenn der Mensch am ungeeigneten Stndort Landwirtschaft betreibt oder Siedlungen baut. Umständlich, teuer, umweltverbrauchend ist das. Wäre besser, einiges davon wieder rückgängig zu machen. In Alaska werden ja auch keine Orangen angebaut.

Für Amazonien aber sieht es schlecht aus. Niemand weiss, wann genau der Punkt erreicht ist, an dem die Entwaldung eine Dürrekatastrophe verursacht. Trotzdem wird munter abgeholzt. Dann hilft kein Zaun mehr, keine Bewässerung. Dann ist der Wald und das Land verloren.

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