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Der Klimagipfel der Vereinten Nationen - Sieht so die Rettung der Welt aus?Stichwörter: UN Klimawandel Veranstaltung Politik

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte die Staats- und Regierungschefs der Welt Ende September zum Klimagipfel nach New York eingeladen, um die stockenden Klimaverhandlungen in Schwung zu bringen und den Stillstand in der Klimapolitik aufzulösen. Mehr als 120 von ihnen sind seinem Ruf gefolgt und konnten vortragen, welchen Beitrag sie zur Rettung des Klimas leisten (wollen).

US-Präsident Obama beansprucht für die USA eine Führungsposition im Kampf gegen den Klimawandel und will Anfang 2015 konkrete Klimaziele benennen. Chinas Vizepremier Zhang Gaoli wollte da nicht nachstehen und versprach: "China ist bereit, mit anderen Staaten Verantwortung zu schultern und eine bessere Zukunft für die Menschheit zu bauen." Weniger pathetisch und mit konkreten Zielen wartete EU-Kommissionspräsident Barroso auf, der für die EU eine Emissionssenkung um 40 Prozent sowie weiteres Wachstum der erneuerbaren Energien versprach
(Quelle: sueddeutsche.de).

Und die Bundeskanzlerin?

Die einstige Klimakanzlerin Merkel, die selbstverständlich ebenfalls nach New York eingeladen war, scheint das Interesse am Thema Klima verloren zu haben. Sie entschied sich, lieber in Deutschland zu bleiben und beim Tag der deutschen Industrie zu sprechen. Für sie trat Umweltministerin Hendricks die Reise an und durfte in New York verkünden, dass die Bundesregierung Entwicklungsländer beim Aufbau einer klimafreundlichen Wirtschaft unterstützen und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Rahmen der "Entwicklungshilfe" zukünftig keine Kohlekraftwerke mehr fördern wolle. Der Ausstieg Deutschlands aus der Kohle scheint hingegen noch kein Thema für die Bundeskanzlerin und ihre Regierung zu sein - 40 Prozent der CO2-Emissionen Deutschlands stammen aus Kohleverstromung
(Quelle: fr-online.de).

Die Ergebnisse des Gipfels

Im Vorfeld des Gipfels hatte die UNO acht sogenannte "Action Areas" ausgemacht, die besonderer Zuwendung bedürfen, um das Zwei-Grad-Ziel noch zu erreichen - darunter Landwirtschaft, Energie, Finanzierung und Wälder
(Quelle: www.un.org/climatechange).

Klimaretter.info fasst die wesentlichen Beschlüsse von New York zusammen und bewertet sie auch gleich mit Schulnoten (Quelle: www.klimaretter.info), wobei sowohl die schwammigen Versprechungen der Regierungschefs zur Emissionsreduzierung als auch die nach wie vor ungenügenden finanziellen Zusagen für den Green Climate Fund entsprechend schlecht benotet werden.

Noch radikaler fällt das Urteil der Heinrich-Böll-Stiftung aus, die die Ergebnisse des Gipfels als "absurd bis unwürdig" bezeichnet und dabei die Beschlüsse in den "Action Areas" Landwirtschaft, Industrie und Wald nennt und insbesondere das Vertrauen in die Wirtschaft kritisiert:

Landwirtschaft: Die Global Alliance for Climate-Smart Agriculture verspricht einen "triple win": höhere Erträge, Reduktion von Treibhausgasen und eine an den Klimawandel angepasste Produktion. Tatsächlich verbirgt sich hinter dem Begriff aber eine industrielle Landwirtschaft, die auf Großbetriebe, hohen Düngemittel- und Pestizideinsatz sowie die Verwendung von gentechnisch verändertem Saatgut setzt. Der angebliche Klimaeffekt ergibt sich lediglich durch die Tatsache, dass bei diesem Anbau der Boden nicht gepflügt werden muss. Dafür erhoffen sich die BefürworterInnen eine Einbeziehung in den Emissionshandel (Kompensationsmaßnahmen für fossile Emissionen).
(Quelle: www.boell.de)

Zum Thema Wald hat sich der Gipfel etwas besonderes einfallen lassen und eine New York Declaration on Forests verabschiedet. Mehrere Regierungen (darunter auch die deutsche), Unternehmen, NGOs und Indigenenverbände bekräftigen darin, was sie alles unternehmen wollen, um die weitere Entwaldung aufzuhalten.

Bis 2020 soll demnach die Entwaldung halbiert, bis 2030 komplett gestoppt werden. Die großen Waldzerstörer aus dem Palmöl- und Lebensmittelsektor (u.a. Cargill, Wilmar und Golden Agri-Resources) wollen daran arbeiten, nur noch Palmöl einzusetzen, das nicht aus Waldzerstörung stammt. Weltweit sollen 350 Mio. ha Wald und degradierte Flächen wiederhergestellt werden und die 400 Unternehmen des Consumer Goods Forums rufen die Regierungen dazu auf, bei den Klimaverhandlungen 2015 in Paris einen rechtlich bindenden Vertrag zu verabschieden, der REDD+ einschließt . Alles zu REDD+ und der Kritik daran gibt es bei(pro-regenwald.de).

Neben dem irrwitzigen Vertrauen in Unternehmen, die über Jahrzehnte bewiesen haben, dass ihnen abgeholzter, geschredderter, abgebrannter und in Monokulturen umgewandelter Wald am besten gefällt, sind weitere Punkte der Erklärung zu kritisieren. So handelt es sich lediglich um eine freiwillige Absichtserklärung ohne rechtliche Verpflichtung und Sanktionsmaßnahmen. Zum anderen ist da der Zeithorizont unbefriedigend, wie redd-monitor.org ausführt:

A Washington-based consulting firm, Climate Advisers, wrote the draft of the New York Declaration. The Guardian describes the firm as ‚the consultancy which worked to get the deal', suggesting that Climate Advisers' work didn't end with writing a draft. Climate Advisers is currently working on a Norwegian aid-funded project called ‚Creating demand for REDD+'. Nigel Purvis, head honcho at Climate Advisers, gets paid US$639 per hour for his work promoting REDD.

According to a Q&A document on UN-REDD's website, the ‚declaration grew out of a dialogue at the World Economic Forum in January 2014'.

In a report to Norad, Climate Advisers describes its role in developing the declaration from the beginning:

CA supported the World Economic Forum's (WEF) efforts to catalyze business support for REDD+ at its 2014 Davos meeting, and also supported the Office of the UN Secretary General by developing strategies and plans for elevating REDD at the 2014 climate summit in New York City.

Here's Purvis speaking on a UN Webcast in June 2014:

‚I hope that when world leaders gather for the UN Summit in September that they commit to stopping deforestation. Halting deforestation is something that we can do today, at relatively low cost in ways that benefit local communities, that are supported by indigenous peoples around the world and where the business sector is responding to consumer interests by making sure that the food we eat, the products that we consume, don't contribute to harmful deforestation. This is a climate solution that makes sense, that we can pursue now.'

But world leaders didn't commit to stopping deforestation ‚today', which Purvis seems confident ‚we' can do. By signing on to the New York Declaration, they signed on to ‚strive' to stop deforestation. In 16 years time."

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