Pro REGENWALD

Neues Hintergrund Projekte Mitmachen Über uns Mithelfen/Spenden
Please leave these fields blank (spam trap):

Nur noch zweimal warten: Die EU rettet bald den RegenwaldStichwörter: Politik Waldzerstörung Konsum Klimawandel EU

Der Regenwald wird verheizt, zu Sprit gemacht und aufgefressen. So hätten wir es vor 10 Jahren schon formuliert und etwas anders gewichtet auch vor 20 Jahren. Die Fakten recherchieren und benennen die Experten schon ausreichend lang: die VerbraucherInnen der EU tragen wesentlich zur globalen Entwaldung bei.

Wirksame Maßnahmen gegen die Verursachung dieser Zerstörung hat die EU nicht ergriffen, was umso empörender ist, als die EU-Komission immer wieder die Veröffentlichung eines zentralen Dokuments verschoben hat: einer Studie, die im Detail beschreibt, was die EU tun müsste, um der Entwaldung entgegenzuwirken.

Das Dokument lässt keine Zweifel, die EU habe großen Einfluss auf den globalen Waldbestand. Sie beziehe viel Palmöl, das für Lebensmittel, Kosmetika und Waschmitteln verwendet werde. Und die Europäer essen viel Fleisch und Milchprodukte von Tieren, die mit Soja gefüttert würden. Verstärkt würde der Druck auf die Wälder noch durch die Entscheidung, erneuerbare Energien zu fördern und importierte Rohstoffe den Treibstoffen beizumischen.

Egal wie sehr das EU-Parlament und einige Mitgliedstaaten auf Tempo drängten, tut sich die EU-Kommission offenbar schwer damit, einen Aktionsplan mit energischen Maßnahmen zu erstellen.

"Weiter so" sei keine Option für die EU, schreibt die Süddeutsche Mitte März und gibt weiter einen kleinen Einblick in die Problemlage und die möglichen Abhilfen:

Doch seien Maßnahmen, die etwas bewirkten, politisch nicht so leicht durchzusetzen. Allerdings wird auch an die internationalen Verpflichtungen erinnert, die die EU eingegangen ist: neben dem Pariser Klimaabkommen etwa die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Beide Ziele wären, so kann man folgern, nur zu erfüllen, wenn die EU sich zu einem mutigen Vorgehen entschließt. Da wird einiges genannt: Die EU könnte Gesetze erlassen, die entwaldungsfreie Lieferketten garantieren oder Finanzinstitutionen zwingen, nur waldschonende Investitionen zuzulassen. Sie könnte zu weniger Fleischkonsum aufrufen und dafür sorgen, dass die Tiere verstärkt Futter aus europäischer Produktion erhalten. Die EU könnte Schwellen- und Entwicklungsländern beim Schutz der Wälder und der Umstellung auf Nachhaltigkeit finanziell und technisch helfen. Und sie könnte beschließen, die Verwendung von Biokraftstoffen auf Basis von Getreide oder Palmöl bis 2030 komplett einzustellen.

Beim letzten Treffen der EU-Umweltminister Anfang März forderten einige der Mitgliedsländer, darunter Deutschland und Frankreich, die EU-Komission auf, die Studie "so bald wie möglich" zu veröffentlichen und ebenso rasch eine "ehrgeizige Strategie" für den Kampf gegen die verursachte Entwaldung vorzuschlagen. Selbst im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung wird an mehreren Stellen gefordert, "entwaldungsfreie Lieferketten" zu schaffen und die Wälder international zu schützen. Wenn das nicht Grund zur Hoffnung gibt ...

Kommentare

Please leave these fields blank (spam trap):

Kein HTML erlaubt.
Bitte verschont uns hier vor Werbeeinträgen, inhaltsfernem, beleidigendem oder anderweitig nicht tragbarem Geschreibe. Wir löschen solche Einträge, wollen aber nicht jeden Tag kontrollieren müssen.


Kommentar kann bis zu 30 Minuten nach dem Abschicken geändert werden.

Please leave these fields blank (spam trap):