Mail-Aktion:
Sägen im Šumava Nationalpark stoppen
Der Šumava Nationalpark ist aus hiesiger Sicht die Erweiterung des Nationalparks Bayerischer Wald auf der tschechischen Seite. Er ist wesentlich größer und auch das größte Schutzgebiet Tschechiens und man findet dort nahezu echte Wildnis. Über gut 600 Quadratkilometer erstrecken sich Bergfichtenwälder, Torfmoore und andere Feuchtgebiete, Gletscherseen und blumenreiche Wiesen. Luchse, Birkhühner, Habichtskauze und europäische Elche finden im Nationalpark ihren Lebensraum.
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Seit gut zwei Wochen ist der Teufel los im sonst so friedlichen Schutzgebiet. Obwohl der Nationalpark zu den Natura 2000-Habitaten, den UNESCO-Biosphärenreservaten und den Ramsarschutzgebieten zählt, läßt der neue Direktor des Nationalparks, Jan Strasky, Fichten in ganz großem Stil fällen. Quer durch das Schutzgebiet kommt es trotz heftiger Proteste zu vernichtenden Holzschlägerungen. Sogar in Gebieten, in denen bisher ein Eingriffsverbot galt, wütet nun die Säge.
Offiziell will man mit dieser Maßnahme der Ausbreitung des Borkenkäfers entgegenwirken. In der Tat sind viele Bäume von diesem Schädling befallen. Doch der Holzbohrer ist einheimischen Kritikern zufolge vor allem ein willkommener Vorwand, den Holzeinschlag im Schutzgebiet zuzulassen und die touristische und wirtschaftliche Erschließung voranzutreiben.
Pro REGENWALD-Aktivisten waren letztes Wochenende zu einer Factfinding Mission und dann zur Unterstützung der Protestes vor Ort. Den tschechischen Umweltschützern bleibt nach lange vorgetragenen, aber erfolglosen Protesten keine anderen Wahl, als sich als lebende Schutzschilde in die Fällbereiche zu begeben und wenigstens kurze Unterbrechungen der Fällaktivitäten zu erzwingen. Polizei muss die Baumschützer dann entfernen oder sie versucht allein mit überwältigender Anzahl, das Vordringen der Aktivisten zu verhindern.
Faktisch schützt die Polizei nach Ansicht der Umweltschützer die Ausführung der illegalen Holzschlägerungen, doch das Konzept von Recht und Ordnung scheint für die derzeitige Regierung Tschechiens beliebig interpretierbar zu sein.
Jeder Tag zählt. Eigentlich müsste man sofort hinfahren und selbst aktiv werden. Aus der Ferne kann man den Widerstand aber auch stärken. Die tschechischen Aktivisten im Wald und ihre Unterstützer benötigen mehr Geld zur Durchführung ihrer Kampagne (also bitte spenden) und sie wünschen sich möglichst viele Protestmails
Weiterführende Informationen gibt es unter
Open Letter to the Government from Scientists, 2011-03-21 und
Blocade of Logging in Sumava NP (Info Hnuti DUHA - FoE CR) und
Nature of Šumava in danger (Artenliste & Links) und
Sumava mountains (Sumava mountains, factsheet BirdLife) sowie
Bilder Fact-Finding Mission & Aktionen Pro REGENWALD
Bitte schickt jetzt eine Mail an die verantwortlichen Herrschaften in der Tschechischen Republik, insbesondere an den Premierminister