Mail-Aktion Belo Monte:
Rechte indigener Völker respektieren
Am Montag starteten über 170 Vertreter von mehreren indigenen Völkern zum zweiten Mal in diesem Monat eine Besetzung der Belo Monte-Staudamm-Baustelle im brasilianischen Amazonasgebiet. Sie fordern von der brasilianischen Regierung endlich die gesetzlich vorgeschriebene Voraussetzung für derartige Projekte zu schaffen und solange diese nicht erfüllt sind, umgehend den Bau, alle Planungsarbeiten dazu, sowie alle Polizeiaktivitäten gegen die Bevölkerung einzustellen, die dem Schutz der illegalen Baustellen an den Flüssen Xingu, Tapajós und Teles Pires dienen. Die 'Xingu Alive Forever'-Kampagne bittet um internationale Solidaritätsbekundungen - um eine drohende Eskalation in den nächsten Tagen zu verhindern.
Zum Musterbrief unten springen
Mittlerweile wird der Protest von noch mehr Menschen getragen, die nach und nach dazugestoßen bzw. angereist sind, unter ihnen viele nichtindianische Flußanwohner, deren Lebensraum auch verloren gehen würde. Es sollen auch viele Bauarbeiten mitstreiken, da die Arbeitsbedingungen so ausbeuterisch sind.
Anstelle dem Protest Gehör zu schenken, unterband die Regierung Journalisten und Rechtsanwälten bei der ersten Aktion Anfang Mai den Zugang zum Protestplatz und hat die Versorgung der Demonstranten mit Lebensmitteln blockiert. Wie die Situation derzeit ist, ist uns unbekannt. Ein regionales staatliches Gericht (Regional Federal Tribunal (TRF-1)) hat entschieden, dass die indigenen Repräsentanten mit Gewalt vertrieben werden dürfen. Es wird erwartet, dass dies in den nächsten Stunden angegangen wird, aber nach aktuellen Informationen aus Brasilien, wird noch verhandelt.
Nachdem, befeuert durch die richterliche Entscheidung die friedlich protestierenden Indigenen notfalls gewaltsam von der Baustelle zu räumen, die Situation eskalieren könnte, bittet die 'Xingu Alive Forever'-Kampagne dringend bei brasilianischen offiziellen Stellen auf eine friedliche Lösung des Konflikts zu drängen und die umgehende Respektierung der Rechte der Betroffenen zu fordern.
Aufnahme vom 28.5.2013 - 'Wir werden nicht weggehen, auch wenn es einen richterlichen Beschluss gibt'
weitere Information Blog da Ocupação de Belo Monte
Statement der Baustellenbesetzer vom 2.5.2013
We are the people who live in the rivers where you want to build dams. We are the Munduruku, Juruna, Kayapó, Xipaya, Kuruaya, Asurini, Parakanã, Arara, fishermen and peoples who live in riverine communities. We are Amazonian peoples and we want the forest to stand. We are Brazilians. The river and the forest are our supermarket. Our ancestors are older than Jesus Christ.
You do this because you are afraid to listen to us. You are afraid to hear that we don’t want dams on our rivers, and afraid to understand why we don’t want them.You are pointing guns at our heads. You raid our territories with war trucks and soldiers. You have made the fish disappear and you are robbing the bones of our ancestors who are buried on our lands.
You invent stories that we are violent and that we want war. Who are the ones killing our relatives? How many white people have died in comparison to how many Indigenous people have died? You are the ones killing us, quickly or slowly. We're dying and with each dam that is built, more of us will die. When we try to talk with you, you bring tanks, helicopters, soldiers, machine guns and stun weapons.
What we want is simple: You need to uphold the law and promote enacting legislation on free, prior and Informed consent for indigenous peoples. Until that happens you need to stop all construction, studies, and police operations in the Xingu, Tapajós and Teles Pires rivers. And then you need to consult us.
We want dialogue, but you are not letting us speak. This is why we are occupying your dam-building site. You need to stop everything and simply listen to us.
Weiterführende Informationen gibt es unter
www.pro-regenwald.de/belomonte, unter
ocupacaobelomonte.wordpress.com (portugiesisch), unter
internationalrivers.org (englisch) sowie unter
amazonwatch.org (englisch)
Bitte schickt jetzt eine Mail an Frau Dilma Rousseff (Präsidentin der Brasilianischen Republik), an die Verantwortlichen in relevanten Institutionen und an die brasilianische Botschaft in Berlin.
Achtung: bei einigen Absendern kann es zu einer Fehlerrückmeldung kommen, da eine der brasilianischen Empfängeradressen empfindlich zu reagieren scheint. Wir gehen davon aus, dass die Botschaft die Mails ordungsgemäß weiter leitet.