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Änok Flussdelta im Norden Schwedens rettenStichwörter: Waldzerstörung Aktion mitmachen
Schwedische Umweltschützer schlagen Alarm: Der Bergwald in Änok, eines der absolut schönsten Flussdeltas im Norden Schwedens, ist für den Holzeinschlag freigegeben und akut bedroht. Das Änok Delta ist eine grandiose Urwaldlandschaft, einzigartig an sich aber auch wertvoll als Teil einer zusammenhängenden und weglosen Wildnis. In Änok treffen sich das Naturreservat Pärlälvens Bergurwald und das Weltkulturerbe Laponia mit vielen geschützten Gebieten wie auch der Nationalpark Sarek. Änok liegt im Herzen der letzten Wildnis Europas, ohne Straßen oder anderen Zeichen von größeren menschlichen Eingriffen.
Die Provinzialregierung in Norrbotten könnte das Gebiet gesetzlich unter Schutz stellen. Das erfordert nur die Unterschrift des Gouverneurs. Mit der Abholzung kann jederzeit begonnen werden - siehe Pressemitteilung unten.
Bitte schickt jetzt eine Mail an Gouverneur Eriksson:
'Don't destroy Änok river delta' ... zur Protest-Mail
Pressemitteilung von 'Protect the Forest' und 'Friends of the Earth'
Umstrittenes Fällen von Urwald stellt unzureichende schwedische Waldpolitik bloß
Das schwedische Waldministerium hat vor einer Weile die Erlaubnis erteilt, unberührte subalpine Wälder in einer weiten, straßenlosen Wildnis zu fällen. ‚Protect the Forest‘ und ‚Friends of the Earth Schweden‘ verurteilen die schwedische Waldpolitik und das schwedische Waldbewirtschaftungsmodell. Die beiden Umweltschutzorganisationen verlangen eine radikale Verbesserung der Waldwirtschaftsgesetzgebung.
Das Änok-Flussdelta befindet sich im Herzen eines von Europas letzten Wildnisgebieten, angrenzend an das UNESCO-Weltnaturerbe Laponia und nur einige Kilometer entfernt vom Sarek-Nationalpark. Die Wälder entlang des Deltas sind einige der schönsten unberührten Kiefernwälder, die im Land noch verbleiben. Es bestehen weder bei Umweltschutzbeauftragten noch bei Naturschutzorganisationen Zweifel, dass das Gebiet von hohem Erhaltungswert ist. Dennoch hat das schwedische Waldministerium die Erlaubnis für einen Kahlschlag im subalpinen Urwald mitten im Änok-Flussdelta gegeben.
„Das Fällen des Urwaldes in Änok ist ein gutes Beispiel dafür, wie unzureichend schwedische Waldbewirtschaftungsgesetze sind, wenn es darum geht, die Interessen von Naturschutz und Wirtschaft auszubalancieren“, sagt Daniel Rutschmann, Sprecher von ‚Protect the Forest‘. „In Verbindung mit den starken Kürzungen der staatlichen Finanzierung von Waldschutz ist die schwedische Waldpolitik nun komplett zusammengebrochen.“
Auf dem UN-Biodiversitätsgipfel im letzten Herbst haben Schweden und 192 andere Länder eine internationale Vereinbarung geschlossen, nach der mindestens 17 Prozent von jedem landbasierten Ökosystem bis zum Jahre 2020 unter Schutz gestellt sein müssen. Dies verträgt sich mit den Ansprüchen der Umweltschutzbewegung und von Wissenschaftlern (1), die fordern, dass mindestens 20 Prozent des produktiven Waldlandes geschützt werden müssen. Allerdings wurden bisher von der Regierung keine der Werkzeuge bereitgestellt, die zur Durchführung dieser Pläne nötig sind und es gibt keine Gesetzgebung, die diese Naturschutzziele unterstützt. Die Umweltschutzbewegung kritisiert die schwedische Regierung außerdem dafür, dass diese nicht die bereits existierende EU-Gesetzgebung zu Spezies und Habitaten verwendet.
„Das schwedische Forstmodell, das auf der freiwilligen Berücksichtigung der Natur basiert, hat sich als unzureichend erwiesen“, kommentiert Ellie Cijvat, Vorsitzende von Friends of the Earth Schweden. „Die Forstindustrie hat sich als unfähig erwiesen, diese Art von Verantwortung zu übernehmen. Es ist Zeit, dass Schweden Gesetze beschließt, die die verbleibenden Urwälder und Kerngebiete schützt. Wir brauchen einen legalen Rahmen, der umweltgerechte Waldwirtschaft garantiert, damit dem Boden, dem Wasser und der Biodiversität die nötige Beachtung geschenkt werden; einen Rahmen, der sanfte, naturorientierte Verwaltungsmethoden anregt.“
Schützt den Wald und Friends of the Earth Schweden halten daran fest, dass die Zerstörung des schwedischen Waldökosystems aufhören muss, und dass wertvolle Gebiete wie das Änok-Flussdelta vor Ausbeutung geschützt werden müssen. Daher haben die beiden Umweltschutzorganisationen einen internationalen Aufruf unter dem Namen „Stoppt das Abholzen des Änok-Deltas“ (2) gestartet.
(1) Mehr als 200 Wissenschaftler unterstützen den Aufruf „Schützt Schwedens Urwald“. Mehr darüber hier: http://protecttheforest.se/upprop/en (2) Den Text des Briefes findest du hier auf Deutsch: http://protecttheforest.se/de/aenok
Stop destroying forest!
Freya Pausewang