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Blind wie ein Maulwurf
Bundespräsident Wulff schaut in Costa Rica weg
Stichwörter: Kritik Politik

Bundespräsident Wulff war Anfang Mai auf Reise, einige Länder in Mittel- und Südamerika standen auf dem Programm. Genau 20 Stunden lang hat er dabei auch das an sich unbedeutende - weil sehr kleine - Land Costa Rica besucht. Das hat gereicht, um einiges falsch zu machen.

Denn wider besseren Wissens ließ Bundespräsident Wulff die Medien in Deutschland berichten, wie sehr er vom ökologischen Musterländle Costa Rica beeindruckt sei, das 'bald eine ausgeglichene Klimabilanz erreiche und heute bereits 95 Prozent des Stroms aus nachwachsenden Energien produziere'.

Offensichtlich weil Deutschland mit der Ökologisierung nicht zügig genug vorankommt, sagte Wulff «Wir brauchen dieses Land als Vorbild, dass man sehr schnell Energie erzeugen kann aus regenerativen Energien. Das wird anderen Mut machen.» (siehe ftd.de

Dummerweise war des Bundespräsidenten Reise so gelegt, dass er um wenige Tage nur den UN-Sonderberichterstatter zur Lage der Menschenrechte und grundlegenden Freiheiten indigener Völker, Dr. James Anaya, verpasst hat. Dr Anaya war Ende April nach Costa Rica gerufen worden, um sich ein Bild von Menschenrechtsverletzungen in Zusammenhang mit dem Bau des größten Wasserkraftwerks in Zentralamerika (Proyecto Hidroélectrico El Diquís) zu machen. Der Staudamm soll auf Indigenenland entstehen, ihr ohnehin schon krass reduziertes Siedlungsgebiet weiter verkleinern, einige hundert Familien ihrer Heimat berauben - ohne dass ihnen jemals das Recht auf Mitsprache eingeräumt worden wäre.

Soviel zur Vorbildfunktion, die unserem Herrn Bundespräsidenten aufgefallen ist. Was die betroffenen Indianer derzeit am wenigsten brauchen können, sind ausländische Politiker, die der costaricanischen Regierung das Greenwashing frei Haus liefern.

Angesichts dieser Fehlleistung unseres Staatsoberhauptes sehen wir uns nun nur noch mehr in der Pflicht, den Betroffenen eine Stimme zu geben und dadurch den Widerstand zu stärken.





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