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Die gute Nachricht: Mehr Baumarten und neue FröscheStichwörter: Biodiversität Waldzerstörung Holzhandel Ökologie

Das ist der Beitrag für die notorischen Berufsoptimisten unter den Lesern: In den Tropenwäldern gibt es wohl doch mehr Baumarten als bislang angenommen und im brasilianischen Regenwald haben Forscher 7 neue Froscharten entdeckt, eine davon lebt angeblich ausschließlich auf EINEM einzigen Hügel.

Um bei den Fröschen zu bleiben. Es handelt sich um neue Mitglieder der Gattung Brachycephalus. Die sind meist recht bunt und sehr klein: im ausgewachsenen Zustand sind sie gerade mal einen Zentimeter groß. Sie gehören zu den kleinsten Wirbeltieren der Erde. Ganz nach dem Motto 'Klein aber fein' haben sie noch eine Besonderheit auf Lager: sie sind saugiftig. Offensichtlich enthält ihre Haut das Nervengift Tetrodotoxin, das zu motorischen und sensorischen Lähmungen führt - und Feinschmeckern vom Kugelfisch bekannt sein dürfte.

Da sind Bäume doch die angenehmeren Mitgeschöpfe. Bisherige Schätzungen zur Zahl der tropischen Baumarten gingen von 37.000 bis 50.000 Arten aus - Tendenz eher untere Grenze. Neue Untersuchungen - an dem Vorhaben haben Forscher aus 43 Ländern teilgenommen - schieben die neuen Annahmen über die bisherige obere Grenze. Es könnten sogar 53.000 Arten sein. Faszinierend. Es geht ja nicht nur um Bäume. Einige Insektenarten leben ausschließlich auf/von/mit einer Baumart. Andere Bäume können sie nicht. Wenn man nun jeder dieser zusätzlichen Baumarten nur eine Insektenart zurechnet, dann haben die Baumforscher indirekt eine ebenso große Zahl Insektenarten 'entdeckt'. Von wegen Artensterben! Hier endet die Sektion für notorische Berufsoptimisten.

Denn auch wenn die Freude über neuentdeckte Arten groß sein mag und über die Erkenntnis, dass die Ökosysteme noch phantastischer sind, als bisher angenommen, so bedeutet es im Umkehrschluss aber auch, dass mit den bisher vernichteten Flächen wohl mehr Arten verloren gegangen sind, als bisher befürchtet. Eine schreckliche Erkenntnis für Menschen, denen Zahlen viel bedeuten.

Leider geht es aber nicht 'nur' um abstrakte Zahlen. Die Erde verliert weiterhin real Waldfläche. Einer Meldung aus Uganda zufolge (Kahlschlag in Uganda, dpa) werden in dem Land jährlich knapp 100.000 Hektar Wald in Landwirtschaftliche Nutzfläche umgewandelt. Und Greenpeace hat bemerkt, dass Holzdiebe in Brasilien im großen Stil und mit mafiösen Methoden Edelhölzer aus dem Wald schlagen und auch nach Deutschland liefern. Holzeinschlag ist in vielen Regionen der Anfang vom Ende eines Waldes.

Zum Weiterlesen:

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