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Von wegen ganz unten
Es geht dann immer noch a bisserl tiefer
Stichwörter: Politik

Was waren wir von der alten Regierung enttäuscht! Sie hat keine Führung übernommen im Kampf gegen den Klimawandel. Nichts bewegt gegen die Importe von Raubbauholz. Und viel zu wenig getan, unsere Wirtschaft und Gesellschaft auf zukunftsfähige Nachhaltigkeit zu trimmen - im Gegenteil, sie hätte uns fast alle von der Wirtschaftskrise in den Abgrund reißen lassen, weil dem Raubtierkapitalismus eher die Steigbügel gehalten wurden, anstatt dass man ihn in die Schranken gewiesen hätte.

Wer denkt, dass das schon schlimm war, muss sich auf Schlimmeres gefasst machen. Im neuen Kabinett gibt es jetzt einen Minister auf einem Stuhl, den er selbst vorher gar abschaffen wollte: der Entwicklungshilfefeind Dirk Niebler als Entwicklungshilfeminister.

Die schwarz-gelbe Koalition begann mit Gelächter. Die ganze Bundespressekonferenz lachte, als die Kanzlerin und ihr Vizekanzler kokett den neuen Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Entwicklungshilfeminister genannt, vorstellten. Es war kein launiges, sondern ein beißend spöttisches, ein dreckiges Gelächter, als just derjenige zum Minister ausgerufen wurde, der sich stets über dieses Ministerium lustig gemacht hat. Dirk Niebel heißt der Mann, bisher Generalsekretär der FDP, der im Namen seiner Partei früher die Abschaffung des Ministeriums gefordert hatte.

schreibt Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung vom Mittwoch in Ministerial - und ganz egal.

Wenn Postengeschachere zu solchen Ergebnissen führen kann, dann haben vielleicht diejenigen Recht, die sich schon vor der Wahl als Nichtwähler geoutet hatten ("ich geb doch meine Stimme nicht ab, der Zirkus ist mir zu blöd!")?

Prantl schließt seinen Kommentar mit einer Merkel-Abrechnung, die als Ausblick auf die neue Regierungszeit wenig Hoffnung lässt:

Das Dilemma der schwarz-gelben Koalition beginnt mit dem Manko der Kanzlerin: Von ihrer Phantasie ist nichts zu spüren und von ihren Richtlinien ist nichts zu sehen.

Ministerial - und ganz egal, Süddeutsche Zeitung, 28.10.2009

Kommentare

# Alina am 02.11.2009, 17:20

hat irgendjemand etwas anderes von der neuen regierung erwartet? mich wunderts eigentlich gar nicht, bei dem mist den die sonst noch so verzapft haben.

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