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Rote Liste veröffentlicht
Globales Artensterben geht weiter
Stichwörter: Artenschwund Kritik

Das Leben wird immer eintöniger. Dabei geht es jetzt nicht darum, dass unser Essen europaweit zunehmend zum garantiert geschmackskonstanten Industrieprodukt wird (McDonalds, Aldi und Lidl grüßen), lokale Biere verschwinden oder wir uns weltweit von der Popmusik weniger Bands berieseln lassen. Es geht um das, was unsere Umwelt ausmacht und was vielleicht nur noch jeder Zehnte halbwegs bewusst erlebt.

Am Dienstag veröffentlichte die IUCN (Weltnaturschutzunion) die jüngsten Roten Liste (Extinction crisis continues apace), eine schlichte Aufzählung über den Zustand der Pflanzen- und Tierarten und deren Einstufung nach Bedrohungskriterien. Von 47.677 Tier- und Pflanzenarten kämpfen 17.291 gegen das Aussterben. Bei den Pflanzen verzeichnet die Liste fast 70 Prozent als gefährdet, insgesamt 8.500 von den 12.151 bekannten Arten. 114 Arten sind bereits verschwunden oder existieren nur noch in ganz wenigen Exemplaren als Züchtungen.

Nicht ganz so schlimm ist es bei den Amphibien. Es ist 'nur' ein Drittel vom Aussterben bedroht, von 6.285 Arten sind es 1.895. Tendenz steigend, denn offensichtlich leiden die Amphibien, die zu Lande und zu Wasser leben, besonders unter den - meist vom Menschen verursachten - Umweltveränderungen. Ganz versteht man die Gründe für das Ableben einer Art noch nicht. Meist ist es ein ganzer Cocktail an Ursachen, die einer Art den Rest geben. Manchmal scheint es nur eine Ursache zu sein, wie beim 'rätselhaften Froschsterben' in Lateinamerika, für das ein Pilz verantwortlich sein soll:

Der Angriff erfolgt rasch, heimtückisch, und die unvorbereiteten Opfer haben keine Chance zur Gegenwehr. Wenn der Chytridpilz (Batrachochytrium dendrobatidis) zuschlägt, verwüstet er ganze Amphibiengemeinschaften wie 2004 im panamaischen Regenwald von Omar Torrijos Herrara [...]
Damals wussten die Herpetologen noch nicht viel darüber, warum der Pilz überhaupt so tödlich ist oder warum er sich so rasch ausbreitet. "Das war eines der größten Geheimnisse der Krankheit", so Voyles, die sich seitdem der Erforschung des Froschkillers widmet. Bereits 1989 wurden Naturschützer und Forscher auf ein mysteriöses Froschsterben aufmerksam, das die Lurche in Australien oder Amerika plagte: Arten, die in einem Jahr noch häufig Urwaldtümpel oder Bäche bevölkerten, waren ein Jahr später schon verschwunden - darunter auch die leuchtend gelbe Goldkröte (Bufo periglenes) aus dem Nebelwald von Monteverde in Costa Rica, die zahlreiche Bücher über den Regenwald zierte.
Lebensraumzerstörung, Chemikalien, erhöhte UV-Strahlung wegen der ausgedünnten Ozonschicht und sogar schon der Klimawandel wurden für diese Verluste verantwortlich gemacht. Doch betrafen die Verluste selbst Arten, die tief in geschützten Regenwäldern unter dem schattigen Blätterdach hausten. Warum ausgerechnet sie ausstarben, blieb rätselhaft - bis australische Wissenschaftler 1998 von einer mysteriösen Pilzinfektion auf toten Fröschen berichteten, die sie im Wald fanden. Fast zur gleichen Zeit beobachteten Kollegen die gleichen Symptome bei amerikanischen Spezies, die sie in Terrarien hielten: Batrachochytrium dendrobatidis war entdeckt. "Von 120 ausgestorbenen Froscharten seit 1980 hat der Pilz mindestens 90 ganz oder teilweise auf dem Gewissen", schätzt der Biologe Brian Gratwicke vom Smithsonian National Zoological Park in Washington, einer Einrichtung, die sich dem Erhalt der Amphibien verschrieben hat.

Quelle: Erste Hinweise auf rätselhaftes Froschsterben

Schlimme Nachrichten, wenn man bedenkt dass sich die Weltgemeinschaft als eines der Millenniumsziele vorgenommen hatte, bis zum nächsten Jahr die Aussterberate der Arten deutlich zu senken. Das Ziel wird nach Ansicht der IUCN nicht erreicht ... aber ernsthaft: wen interessiert das in unserer Gesellschaft, in der Wirtschaft und in der Politik überhaupt?

Kommentare

# Lars,15 am 05.11.2009, 08:08

Wenn die Geselschaft nicht so eigensinnig wären und was dagegen unternehmen würden dann wäre all sowas nie passiert.
Planzen und Tuere sterben nicht einfach so aus.
Wenn die Wirtschaft sterben würde würden alle Menschen lebend bleiben.
Wenn Planzen,Tiere und ganze Wälder aussterben, sterben wir alle

# Marina Katzunh\'tre am 20.06.2010, 17:11

\"Hallo ,
Ihr da Draußen/;!
Ich möchte gern einmal wissen wo es die KOMPLETTE ROTE LISTE DER PFALNEZN gibt.!\"

Lg Marina Katzunht're

# Mcgyvor am 24.08.2010, 09:04

:O

# Luke am 12.01.2012, 15:20

Hoffentlich stehen die Elche nicht auf der Roten Liste

# FunnyBoy am 02.06.2012, 15:38

wo finde ich eine liste von bedrohten amphibien????

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