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Costa Rica nach der Wahl
Freie Fahrt für neoliberale Entwicklung
Stichwörter: Kritik Waldzerstörung Entwicklung

Am Sonntag war Wahl in Costa Rica. Wahlen sind für die Ticos eine Mischung aus Volksfest und Leopoldstraßenparadefahren nach einem gewonnenen Fußball-Länderspiel. Die meisten Autos sind schon morgens mit den Fahnen des jeweiligen Favoriten geschmückt und wer sein Fahrzeug besonders aufmotzen will, der hat zusätzlich die Fahnen konkurrierender Parteien im Fahrtwind mitflattern. Ab dem frühen Nachmittag bilden sich 'WahlhelferInnen'-Grüppchen am Straßenrand und die kreischen/pfeifen/trommeln wenn entweder ein Auto mit Fahnen aus dem eigenen Lager vorbeifährt, oder auch wenn es ein gegnerisches Auto ist. Die ausgelassene Stimmung steigt - wenigstens solange die Wahllokale noch offen haben und noch keiner verloren hat.

An diesem Wahltag verloren hat auf alle Fälle die Umwelt. Wenn Costa Rica bisher etwas 'Grün' war, dann ist es jetzt höchstens noch leicht hellgrün. Denn wer in den letzten Tagen vor der Wahl noch die Hoffnung darauf hatte, dass sich das Volk nicht durch die Wahlkampfmaschine der vom bisherigen Präsidenten Arias zur Nachfolgerin vorgesehenen Laura Chinchilla blenden lassen würde, ist jetzt bitter enttäuscht. Die Partido Liberación Naciona NLP der Laura Chinchilla hat die Konkurrenz mit gut 45 Prozent anscheinend mühelos weggefegt.

In den nächsten Jahren wird also weiter ein scharfer neoliberale Wind dem Tropenland Costa Rica so manchen Zauber nehmen. Angefangen hat dies schon unter dem bisherigen Präsidenten Óscar Arias Sánchez, der nicht zuletzt zu seinem eigenen wirtschaftlichen Vorteil den Beitritt Costa Ricas zum CAFTA-Freihandelsabkommen (spanisch TLC) durchgekämpft hat. Die Regierung Arias förderte die Goldgewinnung im Norden Costa Ricas und hat einen Gesetz auf den Weg gebracht, demnach in den weltweit als fortschrittlich gepriesenen Nationalparks des Landes Bodenschätze abgebaut, Energie gewonnen und sonstige Wirtschaftsinfrastruktur aufgebaut werden können.

Welche Folgen allein der Goldabbau auf die Ökosysteme hat, wie verlogen die Argumentation der Regierungsvertreter ist (die höchstwahrscheinlich alle von der Entwicklung durch geschäftliche Beteiligungen profitieren) und wie die Vorhaben trotz heftigen Protests durchgeführt werden, dokumentiert der folgende Film, den wir unten in drei Teilen einstellen (leider nur in Spanisch verfügbar).

Die beste Quelle zum weiterlesen ist die Website der La Federación Costarricense para la Conservación del Ambiente (FECON) http://feconcr.org





Kommentare

# Netterl am 08.02.2010, 10:52

Danke für die KLarstellung, dass Costa-Rica bei weitem nicht so grün ist, wie es sich selbst und die Touris gerne sehen. Nationalparks umgeben von Mondlandschaften nützen vielen Arten nicht viel weiter... - auch wenn die niedlichen Ameisenbären und andere angefütterte Tierchen in den Hotels darüber hinwegtäuschen..

# Frank am 08.02.2010, 16:01

Für diejenigen, die kein spanisch verstehen, habe ich mal eine kurze Zusammenfassung der 3 Videos als Podcasts gefunden.
http://www.podcast.de/episode/1448621/Proteste_gegen_Goldminentagebau_in_Las_Crucitas,_Costa_Rica.

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