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Public Eye Awards: Übelstes Unternehmen gesuchtStichwörter: mitmachen Protest

reinklicken und mitmachenEine feine Idee eigentlich: mir (und allen anderen auch) die Möglichkeit zu geben, jeweils 'sein' übelstes Unternehmen zu ranken. Ist doch ein bisschen wie bei Standard & Poor's, Moody's und Fitch, die derzeit u.a. Schlagzeilen dafür machen, dass sie EU-Staaten von AAA in Richtung Ramsch 'raten' (=bewerten) und dadurch alle gegen sich aufbringen. Ramsch wäre wohl das richtige Stichwort in dem Rating des 'Public Eye Awards', zu dem die beiden Organisationen EvB (Erklärung von Bern) und Greenpeace Schweiz bis einschließlich 26. Januar um Bewertung bitten.

Seit Tagen schon gehen bei uns Emails von allen möglichen Organisationen ein, die darauf drängen, ihren Hauptfeind negativ zu bewerten. Bei den einen geht es um ständige Menschenrechtsverletzungen, bei anderen um massive Umweltzerstörung - meist ist es eine gute Mischung aus beidem. Nach einer Vorschlagsrunde haben sich als die übelsten 'Schweine'-Firmen herauskristallisiert: die Barclays Bank, Fukushima-Betreiber Tepco, Samsung, der Agrochemie Konzern Syngenta und mit Vale (Brasilien) und Freeport McMoRan (USA) zwei Minenkonzerne.

In der Pressemitteilung zu Beginn der Ausscheidung schreiben die Initiatoren:

Auf der diesjährigen Shortlist stehen die sechs skandalösesten Fälle, welche eine Fachjury aus über 40 valablen Nominationen von Nichtregierungsorganisationen ausgewählt hat.

Barclays ist die viertgrösste Bank der Welt und weltweit wohl die schnellstwachsende Nahrungsmittelspekulantin. Sie treibt die Nahrungsmittelpreise auf Kosten der Ärmsten in die Höhe. Allein im zweiten Halbjahr 2010 wurden weltweit 44 Millionen Menschen durch steigende Nahrungsmittelpreise in extreme Armut gedrängt – Frauen im armen Süden werden durch Lebensmittelspekulation oft am härtesten getroffen.

Zur Wahl steht auch der US-MinenkonzernFreeport McMoRan: Dieser betreibt von Arizona aus seit 45 Jahren ohne Rücksicht auf Natur und Mensch die weltgrösste Gold- und Kupfermine Grasberg in West-Papua. Täglich fallen in der Mine 230'000 Tonnen mit Schwermetall verseuchter Morast an. Dieser überdeckt weiträumig die Umwelt unter einer bis zu 15 Meter hohen alles abtötenden Schlammlawine, die auch ein Weltnaturerbe bedroht.

Südkoreas grösstes Konglomerat Samsung ist nominiert weil es in seinen Fabriken teils verbotene, hochgiftige Stoffe einsetzt, ohne die Arbeiter zu informieren und zu schützen. Mindestens 140 Arbeiter sind deshalb an Krebs erkrankt, mindestens 50 junge Arbeiter daran gestorben. Samsung streitet trotz klarer Beweislage seine Verantwortung ab und diskreditiert die Erkrankten und Verstorbenen samt ihrer Angehöriger öffentlich.

Der grösste japanische Energiekonzern Tepco hat wider besseren Wissens aus Kostengründen die bauliche Sicherheit seiner Atomkraftwerke stark vernachlässigt. Der GAU von Fukushima und somit die radioaktive Verstrahlung von Mensch, Land und Meer hätte von Anfang an verhindert werden können. Ausserdem informierte der Konzern nachweislich falsch oder sehr verspätet – bei Tepco herrschte eine Kultur der Begünstigungen, Verschleierungen und Fälschungen.

Der fünfte nominierte Vale ist der zweitgrösste Konzern Brasiliens, weltweit der zweitgrösste Minenkonzern und global der grösste Eisenerzhersteller. Der Konzern hat eine 60-jährige Geschichte, in der immer wieder Menschenrechtsverstösse, unmenschliche Arbeitsbedingungen und rücksichtslose Naturausbeutung vorkommen. Momentan beteiligt sich Vale am Bau des Belo-Monte-Staudamms im Amazonas. Dieser hat voraussichtlich 40'000 Zwangsumsiedlungen zur Folge, die Betroffenen erhalten weder Mitsprache noch Entschädigung. Eine Fläche so gross wie der Bodensee würde unter Wasser gesetzt mit verheerenden Auswirkungen für die indigene Bevölkerung sowie für Flora und Fauna.

Last but not least vermarktet der Schweizer Agrochemie- und Saatgut-Produzent Syngenta weiterhin aggressiv das hochgiftige Herbizid Paraquat. Damit schädigt er in den Ländern des Südens die Menschen. Unzählige von Bauern sind beim Einsatz der Produkte gestorben oder trugen schwere Vergiftungen davon. Das Syngenta-Pestizid Atrazin hat 90 % des Wassers im mittleren Westen der USA vergiftet. Der Konzern führt in diesem Zusammenhang Schmierkampagnen gegen einen kritischen Wissenschaftler und versuchte, diesen mundtot zu kaufen.

Wir wollen keine Empfehlung aussprechen - aber allen ans Herz legen, auf die Website des Public Eye Awards zu gehen und mitzustimmen. Wichtiger als das weltweit übelste Unternehmen zu küren, ist in dem Fall das Ziel, möglichst viele Menschen auf die durch alle diese Unternehmen verursachten Schäden hinzuweisen und hier gilt wie selten sonstwo: reinklicken bildet!

mitmachen bei: Public Eye Awards
weitere Info: Schmähpreis für die Skrupellosen, Spiegel

Kommentare

# armin nufer am 26.01.2012, 18:15

VALE

wieviel unnötiges Gold wird noch gefördert - damit die Anleger immer mehr Geld am Gold verdienen und dabei billigend den Tod von Menschen und der Verschmutzung und Verseuchung der Umwelt in Kauf nehmen?

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