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Kenia: Zwangsumsiedlung aus dem Embobut Forest gestartetStichwörter: Protest Indigene Politik

Seit wenigen Tagen werden Sengwer (Indigene in Kenia) und andere Siedler vom Embobut Forest in West Kenia zwangsweise ausgesiedelt. Bewaffnete Wächter der kenianischen Waldbehörde sind in die Gegend eingedrungen und haben mit der Deportation begonnen, trotz einer gerichtlichen Verfügung, die diese Zwangsumsiedlung verbietet. Die britische Organisation Forest Peoples Programme hat eine Petition online gestellt und bittet um Unterstützung (siehe unten).

Über viele Jahre hinweg hat die kenianische Regierung versucht, das indigene Volk der Sengwer von ihrer angestammten Heimat Embobut zu vertreiben, indem sie ihre Siedlungen und Lebensmittellager abfackeln ließ. Sie tat dies im Namen eines Naturschutzansatzes, der vorsieht, die lokale Bevölkerung von ihrem Land umzusiedeln, in Wirklichkeit aber zur Verschlechterung der Umwelt beiträgt und zusätzlich auch noch Menschenrechtsverletzungen verursacht.

Gewaltsam vom Land ihrer Ahnen vertrieben zu werden heißt, des gesamten Lebens im Wald beraubt zu werden. Es bedeutet sowohl den Verlust der Identität wie auch ihrer traditionellen Nahrungsmittel, Medizin und Wasserquellen sowie ihres Obdachs und ihres kulturellen Überlebens. Dies verletzt ihre Menschenrechte ebenso wie ihr Recht auf die herkömmliche und nachhaltige Nutzung und Erhaltung der Biodiversität.

Kurz gesagt ist die kenianische Regierung andauernd damit beschäftigt, die indigene Bevölkerung zwangsumzusiedeln, indem sie neuerdings deren Siedlungen niederbrennt. Dies geschah zuletzt im Mai 2013, obwohl ein Urteil des Obersten Gerichtshofes das Anzünden der Sengwer-Siedlungen untersagt hatte. Der jüngste Versuch, die Sengwer aus dem Embobut-Wald zu vertreiben, fand am 15. November 2013 statt. Präsident Uhuru Kenyatta besuchte Embobut und versprach pro Familie 400.000 kenianische Schilling, wenn sie den Wald verlassen sollten (das wäre Geld um vier Kühe oder etwa einen halben Hektar Land in Trans Nzoia zu kaufen). Am 12. Dezember 2013 behauptete Arthur Osiya von der County Comission Elgeyo Marakwet: "Den 'Evakuierten' wurde das Geld gegeben, so dass für sie kein Anspruch mehr besteht, weiter im Wald zu bleiben. Deswegen erwarten wir, dass bis zum 3. Januar 2014, alle 'Besetzer' den Wald verlassen." (Saturday Nation, 14. Dezember 2013, Seite 22)

Die Regierung behandelt zudem alle Bewohner des Embobut-Waldes als wären sie Binnenflüchtlinge, die umgesiedelt werden müssen. Während die nicht-indigenen Bewohner, die aufgrund von Erdrutschen andernorts oder um Ackerbau zu betreiben nach Embobut kamen, das Geld gerne annehmen und umziehen, weigern sich die indigenen Bewohner, den Wald zu verlassen. Sie wollen hier in Frieden leben und sicher gehen, dass dem Wald, in dem ihre Vorfahren begraben sind, kein Unheil geschieht.

Der UN-Sonderberichterstatter für die Rechte indigener Völker, James Anaya, fordert die Regierung Kenias dazu auf, "sicherzustellen, dass die Menschenrechte des indigenen Volkes der Sengwer, in enger Übereinstimmung mit internationalen Standards zum Schutz indigener Völker voll respektiert werden". "Jede Umsiedlung von Sengwer weg von ihren traditionellen Gebieten, sollte nicht ohne angemessene Konsultationen und einer einvernehmlichen Übereinkunft stattfinden - unter gerechten Bedingungen, die ihre Rechte vollständig anerkennen und schützen", betonte Anaya.

Die internationale Zivilgesellschaft appelliert sowohl an die Regierung und das Parlament Kenias als auch alle weiteren Verantwortlichen, die für den Schutz und die Wahrung der Grundrechte solcher Gemeinden verantwortlich sind, die Zwangsumsiedlung der Bewohner in Embobut zu stoppen, die deren Menschenrechte verletzt, die von der Verfassung und internationalem Recht geschützt sind.

Gemäß der Verfassung Kenias von 2010 (Artikel 63) und internationalem Recht, hat das indigene Volk der Sengwer das Recht, auf seinem angestammten Land zu bleiben, außer sie geben ihr freies, vorher informiertes Einverständnis.

Die Vertreibungen sind zudem eine Missachtung einer vorläufigen Anordnung des Obersten Gerichtshofs vom März 2013 (aktualisiert am 21. November 2013), die die gewaltsame Räumung der Sengwer-Siedlungen zu einer Straftat erklärt hat.

Bitte die Petition unterstützen
Kenianische Regierung: Stoppt die gewaltsame und illegale Umsiedlung von Sengwer aus dem Embobut Forest

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