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Auch egal:
Zeitalter Klimasch(m)utz
Stichwörter: Klimawandel CO2 Politik

Theoretisch leben wir im Zeitalter des Klimaschutzes, nimmt der CO2-Ausstoß in Europa so ab, wie es die Einsparziele vorgeben (während er in Entwicklungsländer steigen darf) und kriegen wir gerade noch so die Kurve vor der Klimakatastrophe ... theoretisch.

In der Praxis ist es aber genau andersherum. 2007 hat die Weltgemeinschaft alle Ausstoß-Rekorde übertroffen. Wirtschaftswachstum in Schwellenländern, zu geringe Einsparung in den Industrieländern und höchstwahrscheinlich auch höchst ineffizientes Verhalten heizen dem Klima weiter ein, als ob nichts gewesen wäre.

Wann kommt die Wende? Nicht von selber, sagen die Umweltschützer und fordern endlich Maßnahmen, die greifen.

Bundesumweltminister Gabriel jedenfalls gehört nicht zu den Aktivsten an der Klimafront. Im Streit über EU-Abgasvorschriften hat er sich am Wochenende noch auf die Seite der deutschen Autoindustrie gestellt und erklärt, ob die strengeren Vorgaben 2012 oder 2015 kämen, sei für das Weltklima nicht entscheidend. Daß unter diesen Umständen den Verantwortlichen in Indien und China - die Länder mit den größeren Wachstumsraten - das Klima auch egal ist, wen wundert es?

CO2-Ausstoß steigt noch schneller als befürchtet

Sydney (dpa) - Trotz aller Klimaschutzbemühungen ist der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) seit dem Jahr 2000 vier Mal schneller gestiegen als im Jahrzehnt davor.

Die Zuwachsrate habe damit noch über dem schlimmsten Szenario des Weltklimarats gelegen, berichtet das «Global Carbon Project» des australischen Forschungsinstituts CSIRO in einer neuen weltweiten Kohlenstoffbilanz. Die Verbrennung fossiler Energieträger und Landnutzungsänderungen hätten im vergangenen Jahr Emissionen von zehn Milliarden Tonnen Kohlenstoff verursacht. Gleichzeitig sinke die Effizienz der Natur bei der Kohlenstoff-Aufnahme etwa in Wäldern und Ozeanen.

«Diese neue Kohlenstoffbilanz zeigt, dass die Beschleunigung des CO2-Ausstoßes und der Anreicherung der Atmosphäre in einem Jahrzehnt mit intensiven internationalen Bemühungen gegen den Klimawandel beispiellos und höchst überraschend sind», sagte der Direktor des Global Carbon Projects, Josep Canadell, der die Studie in Washington vorstellte.

Durch das Abholzen von Wäldern in tropischen Ländern wurden 1,5 Milliarden Tonnen mehr CO2 in die Atmosphäre abgegeben als neu gepflanzte Bäume absorbieren konnten. Insgesamt steige zwar auch die CO2-Aufnahme durch natürliche Senken wie Wälder und Ozeane, jedoch langsamer als die menschengemachten Emissionen, berichtete das Projekt. Das liege an den Wechselwirkung zwischen dem Kohlenstoffkreislauf und dem Temperaturanstieg. So hatten britische Forscher etwa im vergangenen Jahr gemeldet, dass sich die CO2- Aufnahme des Meeres zwischen 1995 und 2005 um die Hälfte verringert hat.

Rund 54 Prozent der von Menschen verursachten Kohlendioxid- Emissionen der Jahre 2000 bis 2007 seien von der Natur wieder aufgenommen worden, berichtete das Global Carbon Project. Dennoch sei die CO2-Konzentration in der Atmosphäre seit dem Jahr 2000 rund ein Drittel schneller gewachsen als in den 20 Jahren zuvor. Sie erreichte im vergangenen Jahr 383 Teilchen CO2 pro einer Million Teilchen Luft (ppm). Vor Beginn der Industrialisierung lag sie um 1750 noch unter 280 ppm - eine Zunahme um knapp 37 Prozent.

Das Muster der Emissionen habe sich seit Vereinbarung der UN- Klimarahmenkonvention 1992 verändert, berichtete der British Antarctic Survey (BAS). Mehr als die Hälfte der weltweiten CO2- Emissionen kämen inzwischen aus Entwicklungsländern. «Die Weltwirtschaft bleibt abhängig von fossilen Energieträgern», erläuterte Prof. Corinne Le Quéré vom BAS. «In den vergangenen 10 bis 15 Jahren haben wir einen steigenden CO2-Beitrag der wachsenden Volkswirtschaften der Entwicklungsländer beobachtet.»

www.globalcarbonproject.org

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