Pro REGENWALD

Neues Hintergrund Projekte Mitmachen Über uns Mithelfen/Spenden
Please leave these fields blank (spam trap):

Jetzt auch FSC-zertifziert: Die Massentötung von Pavianen in SüdafrikaStichwörter: Zertifizierung Protest Greenwash Plantagen

Die Zertifizierungs-Initiative FSC (Forest Stewardship Council) tut wieder einiges dafür, die Glaubwürdigkeit zu verspielen. Entgegen dem auf der eigenen Website erklärten Mandat, 'verantwortliches Management von Wäldern weltweit zu fördern', scheint der FSC in Südafrika vom rechten Weg abgekommen zu sein, wie ein halbverdursteter Abenteurer in der Wüste.

Nicht dass in Südafrika Plantagen mit verheerenden ökologischen Auswirkungen auf die sensiblen Grasland-Ökosysteme durch das FSC-Zertifikat nur ein Ökomäntelchen umgehängt bekommen, nein, wie die Umweltorganisation GeaSphere nach mehreren Jahren des informellen Protest nun in Form einer formellen Beschwerde öffentlich gemacht hat: die Zertifizierung hat über Jahre hinweg das Abschlachten von fast 2.000 Pavianen zum Schutz der ohnehin umstrittenen Plantagen gedeckt.

Nach eigener Darstellung des FSC profitieren Unternehmen durch das Siegel von besserem Marktzugang und von höheren Preisen. Hat der FSC wissentlich zum Greenwashing von Produkten beigetragen, die unter unakzeptablen Umständen hergestellt werden?


Pressemitteilung, GeaSphere, 11. Januar 2011

Keine weiteren Massenmorde an Pavianen in den südafrikanischen Bergen Mpumalangas!

Die südafrikanische Umweltorganisation GeaSphere reichte am 11. Januar 2011 eine formelle Beschwerde bei FSC (Forest Stewardship Council) ein.

Während der vergangenen zwei Jahre wurden mindestens 1914 Paviane in FSC zertifizierten Plantagen getötet. Die Paviane wurden massenweise in riesige Fallen gelockt und erschossen. Die betroffenen Pavianfamilien stammten größtenteils aus den Gebieten um Sabie, Graskop und Blyde River in der südafrikanischen Provinz Mpumalanga.

GeaSphere verlangt von den FSC-zertifizierten Unternehmen ein sofortiges Moratorium für die Tötung von Pavianen und die Dezertifizierung von Plantagen, in denen Paviane getötet werden.

Paviane sind ein integraler Bestandteil unserer Umwelt und erfüllen in der Natur verschiedene wichtige Aufgaben. Beispielsweise sorgen sie für die Verbreitung von Saatgut einheimischer Pflanzen. In Mpumalanga sind sehr wenig gesicherte Informationen über das Verhalten von Pavianen vorhanden. Die langfristigen Folgen, die durch die Beseitigung von Pavianen in so großer Anzahl entstehen, lassen sich nicht voraussagen.

Paviane beschädigen in den Holzplantagen Kiefern, da sie Teile der Rinde entfernen. Sie verringern somit den Wert des Holzes oder töten in einigen Fällen die Bäume ab, was für die Plantagenwirtschaft zu finanziellen Verlusten führt. Das Problem wurde erstmals im Jahr 1975 gemeldet. Seitdem steht die Holzindustrie mit den Pavianen auf Kriegsfuß.

Die "Baboon Damage Working Group" (BDWG) ist eine Arbeitsgruppe, die von der Plantagenindustrie gegründet wurde, um "passende Maßnahmen zu finden, um die Schäden durch Paviane einzugrenzen. Die Maßnahmen sollten den Gesetzen des Landes, den Zertifizierungsstandards in Plantagen und ethischen und emotionalen Anliegen entsprechen."

GeaSphere nahm seit 2008 an den beiden öffentlichen Sitzungen der BDWG teil und schlug mehrere Lösungen zur Kontrolle von Pavianen vor, bei denen keine Paviane getötet werden müssen. Keine dieser Methoden wurde genauer untersucht oder weiterverfolgt.

Bei dem Treffen der BDWG im Jahr 2010 wurden nur die "Schäden" in den Plantagen präsentiert. Es wurden keine ernsthaften Anstrengungen unternommen, Kontrollmaßnahmen zu finden, bei denen die Pavianen mit dem Leben davon kommen. Die einzige Lösung für die Industrie besteht weiterhin darin, die Paviane zu "entfernen", indem sie sie in Käfigen fangen und erschießen.

Wenn man den Schaden betrachtet, den Paviane Kiefern zufügen, sollte man gleichzeitig auch bedenken, welchen Schaden die Monokulturen den heimischen Bäumen und der natürlichen Artenvielfalt in unserer Region zufügt. Paviane sind nur eine der unzähligen einheimischen Pflanzen-und Tierarten, die von der Holzindustrie im südlichen Afrika vernichtet werden.

Wenn große Unternehmen damit weitermachen, unsere Umwelt rücksichtslos zu zerstören, werden wir die Natur, von der wir abhängen, verlieren. Unter den Folgen werden wir dann alle zu leiden haben. Von der Industrie allein können wir nicht leben... Wir brauchen die Natur!

Die formelle Beschwerde an FSC wurde von folgenden Organisationen unterstützt:

Born Free Foundation, Beauty Without Cruelty, Rettet den Regenwald e.V., Pro Wildlife e.V., International Young Nature friends (IYNF), Public Environmental Arbiters, Federation for a Sustainable Environment, EcoDoc Africa, Well Worn Theatre Company, Arbeitsgemeinschaft Regenwald und Artenschutz (ARA), BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN OV Versmold, Green Times, South East African Climate Consortium Student Forum (SEACC SF), TimberWatch, Primates Africa, ECOPEACE, Asociacion Mexicana por los Derechos de los Animales (AMEDEA), Andre Menache (Member of the Royal College of Veterinary Surgeons (MRCVS)), Quaker Concern for Animals, Lutz Fähser (Founding member of FSC Germany)

Kommentare

# GeaSphere am 23.02.2011, 15:17

Nach offiziellen Angaben der Holzindustrie wurden 'nur' 596 Paviane erschossen in den letzten drei Jahren - für GeaSphere 596 zu viel!

Please leave these fields blank (spam trap):

Kein HTML erlaubt.
Bitte verschont uns hier vor Werbeeinträgen, inhaltsfernem, beleidigendem oder anderweitig nicht tragbarem Geschreibe. Wir löschen solche Einträge, wollen aber nicht jeden Tag kontrollieren müssen.


Kommentar kann bis zu 30 Minuten nach dem Abschicken geändert werden.

Please leave these fields blank (spam trap):