"Wir trauern um Wangari Maathai"Stichwörter: Baumpflanzung Waldschutz
Am Sonntag ist die kenianische Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai an einem Krebsleiden gestorben. Sie war eine außergewöhnliche und mutige Kämpferin für die Demokratie, die ökologische Nachhaltigkeit sowie die Menschen- und Frauenrechte.
Bekannt geworden ist die spätere Biologin vor allem, als sie Ende der 1970er Jahre andere Frauen überzeugte, gegen die Abholzung der Wälder rund um die Hauptstadt Nairobi vorzugehen und neue Bäume anzupflanzen. Seit Wangari vor fast 35 Jahren die Greenbelt-Movement (GBM) gründete, wurden mehr als 30 Millionen Bäume angepflanzt.
Am 1. April 1940 in dem Ort Nyeri geboren, galt Wangari als Vorreiterin in ihrer Heimat: Sie war die erste Ostafrikanerin, die einen Doktortitel erwarb und die erste, die Leiterin einer Universitätsabteilung wurde. Sie setzte sich für die demokratischen und sozialen Rechte der Bevölkerung ein, gründete eine panafrikanische Frauenbewegung und kämpfte für die Meinungsfreiheit Oppositioneller. Mehrere Male wurde sie festgenommen, andere Male bedroht und geprügelt.
Ihr Ehemann ließ sich 1980 von der Wissenschaftlerin scheiden - mit der Begründung, sie sei "zu stark, zu eigensinnig und zu schwer zu kontrollieren".
Im Dezember 2002 hatte ihre politische Arbeit großen Erfolg. Eine "Regenbogenkoalition" von Oppositionsparteien löste die korrupte Regierung Daniel arap Moi ab. Wangari wurde ins Parlament gewählt. Der neue Präsident Mwai Kibaki ernannte sie zur stellvertretenden Umweltministerin. Ihr Ziel war weiterhin die Wiederaufforstung des Waldes: Der Waldbestand sollte auf zehn Prozent gesteigert werden.
Für ihr Engagement wurde sie 2004 als erste Afrikanerin mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. "Diejenigen unter uns, die das komplexe Konzept des Umweltschutzes verstehen, müssen die Last auf sich nehmen, zu handeln. Wir dürfen nicht müde werden, wir dürfen nicht aufgeben, wir müssen beharrlich weitermachen", sagte sie damals.
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Maathai inspirierte Millionen, n-tv.de