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Einsatz im Regenwald - Washing our hands with soilStichwörter: Aktion Baumpflanzung mitmachen

Luci, eine unserer FÖJlerinnen, schwitzt zur Zeit etwas mehr als sonst. Sie ist in Costa Rica und hilft beim Bäume pflanzen. Übers Wochenende fand sie die Zeit, ein paar Zeilen zu schreiben und uns teilhaben zu lassen an ihrem Einsatz. Es ist, wie ihr vorher versprochen war: eine unglaublich gute location, harte Arbeit bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Und man schwitzt.

Bericht Luci
So, es ist Sonntag, der letzte, den ich hier sein werde. In einer Woche bin ich, wenn alles gut geht, wieder in good old Bavaria. Zeit also für einen kleinen Bericht.

Ich sitze in der Station von Arbofilia, einem unglaublichen Gebäude. Durch die offene Bauweise hat man das Gefühl, mitten im Wald zu sein, zu schlafen, zu reden, zu leben, doch man fühlt sich trotz der häufigen Besuche von Kröten, Fröschen und haarigen Spinnen wohl, behütet und sicher. Auch wenn abends und nachts recht seltsame Geräusche zu einem ins Bett kommen. An einem langen, hölzernen Tisch vertreibt man sich die Zeit mit lesen, quatschen, Karten oder Gitarre spielen, während auf dem Gasherd Wasser für Kaffee vor sich hinsprudelt. An den Wänden hängen Landkarten. Sie zeigen die ganze Welt, Mittelamerika oder, noch näher, Costa Rica selbst.

An einer Tafel hat Miguel eine Zeichnung eines Setzlings hinterlassen. Mit detaillierten Beschreibungen der Nähstoffe, die er aufnimmt und anderen Zeichen, bei denen man sich nicht ganz sicher ist, was sie bedeuten sollen. Die Tafelanschrift ist dort seit letztem Montag, als wir endlich mit dem Bäume pflanzen angefangen haben.

In der Baumschule von Arbofilia, ein paar hundert Meter hinter der Station, befreiten wir die kleinen Bäume aus ihren Plastiktütchen, klopften die Erde ab und schnitten, grausamerweise, einen Teil der Wurzel und die meisten Blätter ab, sodass im Prinzip nur noch Stöckchen mit ein bisschen Gewurzel unten dran übrig blieb. Allerdings hat Miguel uns, die wir uns wie “Baummörder“ vorkamen, versichert, dass die Bäumchen so viel besser wachsen und sie zudem in dem gekürzten Zustand besser zu transportieren wären. Dann sind wir mit den vollen Säcken hinauf auf den Hügel des Corridors und haben in Dreierteams die Stöckchen gepflanzt. Ich finde, sie sahen schon ein bisschen armselig aus, aber ich bin optimistisch, dass sie sich zu einem wunderbaren, großen Baum entwickeln werden :) Fette Kakaofrüchte

Am nächsten Tag, Dienstag, sind Janika, Franzi und Marcus dann schon wieder abgereist. Ihre drei Wochen auf der Station waren leider schon vorbei und Janika müsste jetzt schon wieder in Deutschland sein, Franzi und Marcus jeweils wieder in ihren Einsatzstellen. Zurück bleiben nur Christian und ich. Uns bleibt zum Glück noch eine Woche auf diesem wunderschönen Fleckchen Erde.

In dieser Woche haben wir bis jetzt noch Geovanni dabei geholfen, die Kakaoplantage zu pflegen. Die neuen Macheten haben wir gleich ausgiebig ausprobiert und unzählige Kakaobäume von überflüssigen Ästen befreit, damit sie besser wachsen. Wir kamen uns trotzdem leicht komisch vor, als wir einen doch recht dicken Stamm fällen sollten, damit die anderen, dünneren besser wachsen konnten, und am Ende ein kleiner Baum vor uns am Boden lag. Von dem Aufwand mit einer Machete den dicken Stamm durchzubekommen ganz zu schweigen.

Gegen Mittag ist dann Miguel mit seinem Truck voller Setzlinge aufgetaucht. Rund 2000 kleine Bäume standen in Reih und Glied auf der bunt bemalten Ladefläche und warteten darauf ausgeladen zu werden. Was für eine kraftaufwändige und bazige Angelegenheit! Zuerst mussten die ganz kleinen Setzlinge in Paletten mit jeweils fast 100 kleinen Bäumen drin, zur Baumschule runtergetragen werden. Was für ein Kraftakt, jedenfalls für mich. Die Teile waren so schwer, dass ich immer nur die Hälfte der Ladung nach unten bringen konnte. Nachdem das geschafft war, waren die schon etwas größeren Bäume an der Reihe. Sie bedeckten den kompletten Boden den Wagens. Die ersten waren noch recht gut rauszubekommen, aber je weiter hinter man sich vorgearbeitet hat, desto schwieriger wurde es, die Bäume zu bekommen ohne sich komplett in die nasse, aufgeweichte Erde, die die Bäumchen zurückgelassen hatten, zu legen. Christian hat sich dann auf mehrere Bananenblätter und Säcke gelegt und gab die hinteren Bäumchen vor. Ich war trotzdem schon lang nicht mehr so dreckig :) Die größeren Bäumchen vom Transporter kamen auf eine Mauer neben der Station, wo sie auf den Weitertransport warteten.

Vorbereitung der Pflanzfläche

Am nächsten Tag haben wir die kleinen Setzlinge eingepflanzt, die schon unten bei den Beeten waren. Dort dürfen sie jetzt ein Jahr lang wachsen, bis sie in die „Wildnis“ ausgesetzt werden und dort zusammen wieder neuen Regenwald bilden. Von den größeren haben wir gestern wieder ein paar gestutzt (wenn man das nicht macht, sterben sie, sagt Miguel) und zu den anderen in die Beete gesetzt. Die restlichen kommen nicht hier hin, sondern werden zu weiter entfernen Pflanzorten transportiert.

Auch wenn ich bis jetzt nicht viele Bäume direkt in den Wald gepflanzt habe, ist es doch gut zu wissen, dass ich aktiv was zur Wiederaufforstung beigetragen habe und die kleinen Bäume ab nächstem Jahr zu einem neuen Wald heranwachsen werden.

So, es ist fast eins - wieder Zeit, zu Geovanni und Noemi zum Essen zu gehen. Ich vermute es wird Reis und Bohnen geben, vielleicht auch Nudeln. Wir werden sehen :)

Giovani zeigt, wie's mal aussehen soll

Kommentare

# Christoph Gutmann am 11.07.2012, 13:30

Klasse Einsatz!! Würde ich auch gerne machen :D

Immer weiter so !!

# Alex am 19.07.2012, 13:17

Hi,
im Frühjahr gab es eine Spendenaktion um Baumpflanzungen zu unterstützen. Ist Dein Bericht zu diesem Projekt?

Ist denn die gehoffte Spendensumme zusammengekommen um das Projekt sinnvoll zu gestalten?

Vielen Dank für Rückantwort

Alex

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