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Schlecht fürs Firmenimage: Indonesisches Papier aus Raubbau von APPStichwörter: Papier Raubbau Aktion Indonesien

Jetzt ist es auch schon Thema auf der Fachmesse 'Paper World' in Frankfurt: wer Papier aus Raubbau in Indonesien - hier wird vor allen Dingen das Unternehmen APP (Asia Pulp & Paper) genannt - oder anderswo bezieht und verwendet, dem geht der gute Ruf verloren. Denn man wird mit Waldzerstörung und sozialen Konflikten in Verbindung gebracht, was im von Nachhaltigkeitsverlautbarungen geprägten Europa höchst unzeitgemäß ist.

Auf diesen Zusammenhang hingewiesen haben VertreterInnen des European Environmental Paper Networks und des bundesweiten Netzwerks Papierwende anläßlich der bis heute in Frankfurt organisierten Fachmesse zu der sich knapp 3.000 Aussteller und über 83.000 BesucherInnen eingefunden hatten.

Pro REGENWALD, aktives Mitglied in den beiden oben genannten verbandsübergreifende Netzwerken, fordert EinkäuferInnen in Unternehmen beim Papierkauf auf, angemessen aufmerksam Papierprodukte aus Raubbau und mit Menschenrechtskonflikten belastete zu meiden und sich sicherheitshalber von APP zu distanzieren, wie es viele renomierte Firmen (darunter Office Depot, Hasbro, Mattel, Unilever, Nestle, Gucci, Versace, Danone, Xerox, Mondi, Staples, Carrefour, Tesco and Disney) schon getan haben.


Pressemeldung, Montag 28. Februar 2013
Sind Papiertiger eine Gefahr für’s Firmenimage?

Zur diesjährigen Fachmesse Paper World in Frankfurt rufen das Bundesnetzwerk Papierwende und das Europäische Papiernetzwerk (European Environmental Paper Network, EEPN) die Papierindustrie auf, den Handel mit Papier aus Raubbau in Indonesien und anderswo zu beenden. Sie machen deutlich, wie es dem eigenen Firmenimage schaden kann, mit Waldzerstörung und sozialen Konflikten in Verbindung gebracht zu werden.

Eine der umstrittensten Firmen unter den Ausstellern auf der Paper World ist Asia Pulp & Paper (APP). Experten schätzen, dass APP bereits mehr als zwei Millionen Hektar Naturwald auf der indonesischen Insel Sumatra zu Zellstoff verarbeitet hat. Laut Berichten soll dort nun ein neues Zellstoffwerk entstehen. Mit einer jährlichen Kapazität von bis zu zwei Millionen Tonnen gebleichtem Zellstoff wäre es das größte Werk seiner Art und würde den Holzbedarf von APP dramatisch erhöhen.

Sergio Baffoni vom Europäischen Papiernetzwerk EEPN meint: „Die rasante Ausbreitung von Zellstoffplantagen zerstört Sumatras letzte Regenwälder, die häufig auf kohlenstoffreichen Torfmoorböden stehen. Die Vernichtung führt zu einem immensen Ausstoß von Treibhausgasen und ist der Grund, warum Indonesien heute der drittgrößte CO2-Emittent weltweit ist, gleich nach den USA und China.“

Ein aktueller Forschungsbericht von 'Eyes on the Forest', einem Bündnis indonesischer Umweltverbände, macht die Auswirkungen von APPs Holzeinschlag deutlich: Statt das Senepis Tiger Habitat zu schützen, wird es kahl geschlagen. Tiger, die dadurch aus ihrem Lebensraum vertrieben werden, nähern sich menschlichen Siedlungen – mit dramatischen Konsequenzen für Mensch und Tier. 'Eyes on the Forest' untersuchte 14 Vorfälle, in denen Menschen und Tiger aufeinander trafen: neun Menschen starben, sieben wurden schwer verletzt, auch drei Tiger kamen dabei um. APP rühmt sich einer innovativen Tigerschutz-Strategie, dabei zerstört der Konzern einen der letzten Lebensräume des Sumatra Tigers, der bereits kurz vor der Ausrottung steht.

“Die letzten Regenwälder verschwinden für die Herstellung von Papier, das innerhalb eines Tages im Papierkorb endet – Nachhaltigkeit adé“, sagt Monika Nolle von ARA für das bundesweite Netzwerk Papierwende. „Von einer Fachmesse wie der Paper World erwarten wir Technologien und richtungsweisende Ideen, die uns Papier effizienter nutzen lassen und der Papierverschwendung endlich ein Ende setzen.“

Mehr als 40 europäische Umwelt- und Menschenrechtsverbände haben einen Brief unterzeichnet, in dem sie Händlern und Verarbeitern von Papier davon abraten, APP Produkte aus Indonesien oder China zu beziehen oder zu vermarkten. Firmen, die mit APP zusammenarbeiten, sollten sie keine technische, beratende oder finanzielle Unterstützung gewähren. „Der Kauf von Papierprodukten, die zum Raubbau an indonesischen Regenwäldern beitragen, kann dem Image Ihrer Firma schaden. Denn wer möchte heute noch mit Waldzerstörung, Menschenrechtskonflikten und Klimawandel in Verbindung gebracht werden“, meint Sergio Baffoni.

Viele renommierte Firmen (darunter Office Depot, Hasbro, Mattel, Unilever, Nestle, Gucci, Versace, Danone, Xerox, Mondi, Staples, Carrefour, Tesco and Disney) haben sich bereits von APP distanziert, eben weil sie deren Verantwortung für Raubbau und Menschenrechtskonflikte für besorgniserregend halten.

Für Nachfragen: www.environmentalpaper.eu


Anmerkungen:

  1. Das Europäische Papiernetzwerk (European Environmental Paper Network, EEPN) ist eine Koalition von 69 Umwelt- und Menschenrechtsverbänden aus 24 Ländern, die eine Common Vision unterzeichnet haben, um die europäische Papierwirtschaft sozial verträglicher und nachhaltiger zu gestalten. Papierwende ist ein bundesweites deutsches Netzwerk mit über 70 NROs, die zum Thema Nachhaltiger Papierkonsum arbeiten (www.papierwende.de).
  2. Der Bericht von Eyes on the Forest zu Waldzerstörung und tödlichen Mensch-Tiger- Konflikten: http://tinyurl.com/al8tnmq
  3. Mehr Information zu Bedrohungen durch Papierindustrie in indonesischen Regenwäldern unter http://www.environmentalpaper.eu/indonesia

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