Rückschlag: Australier verwehren Indigenen mehr RechteStichwörter: Protest Indigene Politik
Werbung nahe des Uluru für ein "Ja" beim Referendum.
War es nicht von vorn herein aussichtslos? In Australien sollte ein Referendum den Ureinwohnern über eine Verfassungsänderung mehr Recht geben. Sie sollten u.a. ein Gremium bilden dürfen, das die Regierung in Fragen berät, die sie betreffen - nichtmal das war den Ureinwohnern bis dahin zugestanden. Und so wird es nach der Abstimmung auch bleiben. Eine Mehrheit der Australier lehnte eine solche Änderung der Verfassung ab. Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung hatten gegen die Änderung der 122 Jahre alten Verfassung gestimmt.
Ein Blick auf die Zahlen mag als Erklärung dienen: Die Ureinwohner, zu denen Aborigines und Torres Strait Islander gezählt werden, machen nur rund 3,2 Prozent der australischen Bevölkerung von rund 26 Millionen Einwohnern aus. Wo kämen die Nachfahren der Eindringlinge hin, wenn sie anfangen würden, den ein paar 10.000 Jahre vorher schon ansässigen Ureinwohnern überhaupt irgendwelche speziellen Rechte einzuräumen?
Wenn dies nur über ein Referendum, wie jetzt gehabt, möglich sein sollte, dann muss man feststellen, dass das - von Eindringlingen errichtete 'demokratische' System - nicht geeignet ist, Gerechtigkeit zu schaffen. Was dann?
Die indigenen Anführer haben zu einer Woche des Schweigens aufgerufen. Macht irgendwie Sinn, wenn man vom Mainstream sowieso jedesmal niedergestimmt wird. Eine echte Perspektive ist es für die Ureinwohner des Landes allerdings nicht.
Weiterlesen, Details:
2023 Australian Indigenous Voice referendum, wikipedia
Australiens Indigene „am Boden zerstört“, taz.de
Referendum scheitert: Australier verwehren Indigenen mehr Rechte, n-tv.de
