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Jetzt wird es einfacher: Palmöl ohne Tarnkappe sichtbarStichwörter: Politik Plantagen Raubbau Palmöl

Letzte Woche ist eine EU-Verordnung zur Kennzeichnung von Lebensmitteln in Kraft getreten: Ab dem 13. Dezember muss Palmöl bei Lebensmitteln namentlich als Inhaltsstoff aufgeführt werden. Bisher durfte es zu den "pflanzlichen Fetten" gezählt werden und nachdem Palmöl nicht ohne Grund der Ruf anhaftet, es würde Regenwald zerstören, setzten die Produzenten gerne die 'pflanzliche Fette'-Tarbkappe ein. Die neue Etikettierung ist bereits auf Verpackungen zu sehen, früher produzierte Lebensmittel dürfen noch abverkauft werden.

Man könnte sich darüber streiten, ob die Nachfrage den Anbau (und damit den Raubbau an den Regenwäldern) beflügelt hat oder ob die raubbauartige Produktionweise mit ihren Dumpinggestehungskosten den Hunger auf den Rohstoff besonders groß werden ließ. Fakt ist: Palmöl ist überall drin - nicht nur in Biosprit, Waschmitteln und vielleicht Margarine. Auch Fertigsuppen, Schokoriegel, Eiscreme, Kekse, Kerzen, Frittierfett, Lippenstift, Haarshampoos und selbst Backwaren in Bäckereien enthalten mittlerweile das im unverarbeiteten Zustand durch Karotine orange gefärbte Pflanzenöl. Ein Siegeszug ohnegleichen sagen manche. Seit Jahren schon eine Ökokatastrophe andere.

Für die Anlage neuer Plantagen - Palmöl wird, abgesehen von einem kleinen Nischenmarkt, im Allgemeinen auf mehrere tausend Hektar großen Plantagen angebaut - fallen auch heute noch jährlich Waldflächen in der hunderttausendhektar-Dimension. Tierarten wie Orang-Utan und Tiger gehören zu den bekannteren Opfern, die Folgen für den Arten- und Bodenschutz, für die Lebens- und Wirtschaftsbedingungen lokaler Bevölkerungen und selbst für das überregionale Klima und den Wasserhaushalt hätten längst drastische Gegenmaßnahmen erfordert.

Die neue Kennzeichnung ist ein kleiner, aber wichtiger, Schritt um dem Produktions- und Vertriebssystem etwas mehr Verantwortlichkeit anzuerziehen, konnten die Unilever, Nestlé oder Henkels bisher reichlich schamlos Regenwald mit in ihr Produkt packen und es harmloses pflanzliches Fett sein lassen. Das ist ab jetzt vorbei.

Richtig wirksam wird die Deklarationspflicht allerdings erst, wenn VerbraucherInnen beim Kauf auf Inhaltsstoffe achten und im Zweifel das eine oder andere Produkt einfach an der Kasse liegen lassen - denn bei Palmöl kann man sich ziemlich sicher sein: da ist Regenwald drin!

Weiterlesen:

Die neuen Aliens: Ölmalmen überall (auch als Faltblatt erhältlich), Pro REGENWALD, www.pro-regenwald.de

Regenwaldrodungen für Palmöl - Ende des Versteckspiels, taz, 1.12.2014

So erkennen Sie Produkte, die dem Urwald schaden, die welt, 13.12.2014

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