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Artenreichtum ade
Brasilien weltmeisterlicher Umweltzerstörer
Stichwörter: Artenschwund Entwicklung

Das wirtschaftlich boomende Brasilien kriegt nicht nur die Regenwaldzerstörung nicht in Griff. Die Zerstörung des Cerrados, Brasiliens größte Savannenlandschaft, könnte das Land zum Spitzenreiter der weltweiten Artenvernichter machen.

Die zuständigen Behörden in Brasilien scheint dies nicht allzusehr zu stören. Obwohl die Fläche des einzigartig artenreichen Ökosystems von ursprünglich zwei Millionen Quadratkilometer auf mittlerweile nahezu die Hälfte geschrumpft ist, ergreift die Regierung keine angemessenen Maßnahmen gegen den Hauptzerstörer: die Landwirtschaft sieht sich in einem eher positiven Umfeld - zu wichtig sind den Politikern die zukunftsträchtigen Produkte wie Bioenergieträger, Fleisch und Futtermitteln.


Agrarwirtschaft vernichtet Artenreichtum
Brasiliens Cerrado stark bedroht

Der Cerrado ist Brasiliens zweitwichtigstes Ökosystem nach dem Amazonas-Regenwald. Das Gebiet hat nahezu kontinentale Ausmaße, ist reich an Pflanzen- und Tierarten (es ist die Savanne mit der größten Artenvielfalt der Welt) und: erheblich bedroht.

Brasiliens größte Savannenlandschaft schrumpft dramatisch. Die ursprünglich mehr als zwei Millionen Quadratkilometer umfassende Cerrado-Savanne sei mittlerweile um nahezu die Hälfte zurückgegangen, warnte Brasiliens Geografie- und Statistikinstitut (IBGE) diese Woche in einer Studie und forderte sofortige Schutzmaßnahmen für die zentralbrasilianische Landschaft. Hauptgrund für den Rückgang sei die landwirtschaftliche Nutzung der artenreichen Region.

Zweitgrößtes Ökosystem Brasiliens

Der Cerrado ist nach dem Amazonas-Regenwald das zweitgrößte Ökosystem Brasiliens. Ursprünglich umfasste die Savannenregion, die sich über elf Bundesstaaten und den Hauptstadtdistrikt erstreckt, 2.038.953 Quadratkilometer, was in etwa der sechsfachen Fläche Deutschlands entspricht.

Beim IBGE schrillen nun die Alarmglocken. "Es sind besondere Aufmerksamkeit und dringende Schutz- und Kontrollmaßnahmen notwendig", mahnen die Forscher in dem diese Woche vorgelegten Bericht "Indikatoren nachhaltiger Entwicklung 2010" für Brasilien. In den am stärksten von der Zerstörung betroffenen Regionen müsse präventiv vorgegangen werden, sonst sei das Ökosystem in kurzer Zeit "schlicht ausgerottet".

Deutlicher kann die Warnung kaum ausfallen. Aber die Zahlen lassen offenbar keine andere Wahl. 986.247 Quadratkilometer Cerrado wurden bis 2008 zerstört (48,37 Prozent) und diese Entwicklung dürfte bis heute nicht stehen geblieben sein. Die Landschaft, in der auch die Hauptstadt Brasília liegt, wurde seit den 1970er Jahren vor allem von der extensiven Landwirtschaft entdeckt.

Savanne mit der größten Artenvielfalt der Welt

"Lange Zeit wurde der Cerrado als zweitklassig angesehen. Obwohl es die Savanne mit der größten Artenvielfalt der Welt ist, wurde sie als vorrangig für die landwirtschaftliche Ausdehnung auserkoren, und dieser Prozess führte zur heutigen Situation", sagte IBGE-Forscher Judicael Clevelario der Zeitung "Estado de São Paulo".

Der Cerrado grenzt im Nordosten an die Caatinga, den Trockenwald, im Südwesten ans Pantanal und im Südosten an den Atlantischen Regenwald. Die Biodiversität ist sehr groß und viele Pflanzen und Tiere kommen nur in der Cerrado vor. Doch das Ökosystem wurde und wird immer mehr zurückgedrängt von riesigen Anbauflächen für Soja, Baumwolle, Kaffee, Mais und vieles mehr.

Dass alles bescherte Brasilien wirtschaftliche Gewinne und ließ die Exporte boomen - auch das gibt der Bericht zu bedenken. "Das wirtschaftliche Wachstum mit dem Umweltschutz zu verbinden, das ist einmal mehr die Herausforderung, die sich stellt."

Quelle: ntv - Helmut Reuter, dpa

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