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Mörder gefasst, oder: Brasilien stolpert viel auf dem Weg nach oben.Stichwörter: Brasilien Kritik Waldzerstörung

Knapp vier Monate nach dem Mord an dem Waldschützerehepaar José Claudio Ribeiro da Silva und Maria do Espírito Santo da Silva Ende Mai im brasilianischen Bundesstaat Pará (wir berichteten in Feuer frei in Brasilien) sind Meldungen zufolge zwei Tatverdächtige festgenommen worden. Sie seien etwa 50 Kilometer von Novo Repartimento im Südosten Parás im Dschungel bei einem Großeinsatz festgenommen worden. Das ist nach langen Monaten des Wartens eine gute Nachricht. Die Angehörigen der Ermordeten hatten Anfang September noch in einer öffentlichen Erklärung von Bundesbehörden gefordert, in der Sache endlich aktiv zu werden.

Kompetenzwirrwarr, ein korrupter Richter, Inaktivität zuständiger Stellen - Christian Russau versuchte Anfang September in Weiter Straffreiheit für Mörder von Waldaktivisten zu skizzieren, was man bei uns als Saustall bezeichnen würde:

Zwei Monate nach dem brutalen Mord hatte die Polizei den Auftraggeber des Mordes identifiziert, aber der zuständige Richter, Murilo Lemos Simão, gab dem von Polizei und Staatsanwaltschaft geforderten Haftbefehl drei Mal hintereinander nicht statt. [..] Die mutmaßlichen Täter, der Farmer José Rodrigues Moreira, dessen Bruder und ein weiterer Komplize, befinden sich demnach wegen des Gebahrens des Richters nach wie vor auf freiem Fuß und halten sich mittlerweile an einem nicht bekannten Ort auf.

Im Laufe der Ermittlungen hatte die Polizei die vorläufige Festnahme der drei Angeklagten angewiesen, diese wurde jedoch aufgrund der Entscheidung des Richters Murilo Lemos Simão nicht vollstreckt. Nach weiteren Ermittlungen der Polizei bat diese erneut um die Inhaftierung der Täter, um einer eventuellen Flucht vorzubeugen. Doch trotz der Empfehlung der Staatsanwaltschaft lehnte der Richter auch das zweite Gesuch der Polizei ab. Kurz vor Beendigung der Ermittlungen wandte sich die Polizei in einem dritten Inhaftierungsgesuch an das Gericht. Doch bevor dieses eine Entscheidung gefällt hatte, wurden die Namen der Angeklagten bei einer öffentlichen Pressekonferenz kundgetan.

Diese wiederholte Entscheidung des Richters sei maßgeblich dafür verantwortlich, dass die drei Täter aus der Region fliehen konnten und dass deren Inhaftierung sich nun sehr schwierig gestaltet, so die Landpastorale.

So fängt man in Brasilien dann also Mörder - und höchstwahrscheinlich kämpft das Land ebenso 'zielstrebig' für die Erhaltung des Regenwaldes. Zur wahren Weltmacht braucht es halt doch noch etwas mehr, als nur eine florierende Wirtschaft ..

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