Erfolg: Baustopp für Belo-Monte-StaudammStichwörter: Staudamm Erfolg Brasilien
Der umstrittene Amazonas-Staudamm Belo Monte in Brasilien darf vorerst nicht weitergebaut werden. Ein Gericht gab der Klage des Bundesstaates Pará gegen das Wasserkraftwerk Belo Monte am Amazonas Recht, nach der es Unregelmäßigkeiten bei der Baugenehmigung gegeben habe, meldete die Nachrichtenagentur Agência Brasil am Dienstag (Ortszeit). Das Gericht verhängte einen sofortigen Baustopp. 'Die öffentlichen Gewalten müssen nach dem Gesetz vorgehen und die Auswirkungen auf die Umwelt vor dem Bau ermitteln, und nicht nachträglich', so Richter Souza Prudente. Auch die indigenen Gemeinschaften in der betroffenen Region seien nicht ausreichend konsultiert worden.
Gegen das elf Milliarden Dollar (8,1 Milliarden Euro) teure Projekt laufen Bewohner der Region (darunter diverse Ureinwohnergemeinschaften) und Umweltschützer seit langem Sturm. Sie fürchten, dass durch das Wasserkraftwerk zwischen 30.000 und 40.000 Menschen umgesiedelt werden müssen. Mehr als 500 Quadratkilometer Fläche müssen für die Staubecken gerodet werden und das Ökosystem flußab würde, so die Kritiker, durch den geänderten Wasserhaushalt massiv gestört werden.
Diverse europäische Unternehmen, wie Voith Hydro, die steirische Andritz AG sowie die Münchener Rück (siehe: Munich Re: Lost in the Rainforest) sind trotz aller Proteste an dem Projekt beteiligt und könnten, wenn das Urteil die nächste Instanz übersteht, neben dem guten Ruf auch Geld verlieren. Nachhaltig geht anders.