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Peru: Regierung mutlos, tatenlos, verantwortungslosStichwörter: Raubbau Holzhandel Indigene Korruption

'Edwin Chota hat mächtige Feinde', hat die Gesellschaft für bedrohte Völker vor gut zwei Jahren geschrieben. Und fügte erklärend hinzu: 'Der 1960 geborene Führer der Asháninka-Gemeinde Saweto in Peru muss um sein Leben fürchten, denn Holzunternehmer, die mit den Edelhölzern des Regenwaldes der Gemeinde lukrativen Handel treiben, haben ihn mehrfach mit dem Tod bedroht. Sie wollen um jeden Preis verhindern, dass Saweto mit einem offiziellen staatlichen Landtitel ausgestattet wird. Dann nämlich könnten die Ashaninka ihr Land gegen den Holzeinschlag und auch gegen Drogenschmuggler verteidigen, die nach neuen Transportwegen in Richtung Brasilien suchen. Saweto liegt in der peruanischen Amazonasregion Ucayali am Oberlauf des Tamaya-Flusses und grenzt an das Gebiet Apiwtxa der Asháninka im brasilianischen Acre.'

Mittlerweile ist Edwin Chota tot. Er wurde zusammen mit Leoncio Quincima Meléndez, Jorge Ríos Pérez und Francisco Pinedo, alle drei ebenfalls Führer der Ashaninka-Gemeinde in der Region Ucayali, Anfang September von der Holzmafia ermordet. Sie waren auf dem Weg über die Grenze nach Brasilien um mit dortigen Ashaninka-Vertretern eine Antwort auf die Gewalt zu finden, die Holzfäller und andere Eindringlinge zunehmend in ihre Region tragen.

Der Vorfall ist kein Einzelfall. Peru gehört mittlerweile zu den gefährlichsten Ländern für Umwelt- oder Landrechtsaktivisten. Seit 2002 sollen mindestens 57 Menschen, die sich für die Umwelt oder die Rechte indigener Bewohner eingesetzt hatten, umgebracht worden sein. Damit läge Peru, das vom 1. Dezember an Gastgeber der UN-Weltklimakonferenz ist, weltweit auf Platz vier hinter Brasilien, Honduras und den Philippinen. Diese Zahlen veröffentlich hat die britische Organisation Global Witness in dem Report 'Peru's Deadly Environment'. Laut Global Witness gab es weltweit innerhalb eines Zeitraums von 2002 bis 2013 908 solche Todesfälle. Tendenz stark steigend: Allein im Jahr 2012 kamen dreimal so viele AktivistInnen durch Angriffe ums Leben wie in dem vorangegangenen Zehn-Jahres-Zeitraum.

Bericht über die Situation mit Rückblick und Einspielung Statement Edwin Chota:

Während Global Witness in Peru einerseits schwacher Governance (Regierungsführung) in der Region als eine Ursache für diese Entwicklung erkennt und von der peruanischen Regierung umgehend Nachbesserung fordert, liegt andererseits ein großer Teil der Verantwortung bei den KonsumentInnen der dort gewonnene Hölzer, des Goldes und der Erdöls. Und diese KonsumentInnen leben in Nordamerika oder Europa.

Diese Erkenntnis allein wird zukünftige Konflikte nicht vermeiden und Morde nicht verhindern. Deshalb fordern Global Witness und andere Organisationen von der peruanischen Regierung die Umsetzung einer ganzen Reihe von Massnahmen: Schutz indigener Gebiete vor Eindringlingen, Strafverfolgung bei illegalen Aktivitäten und besonders bei Gewalttaten, die Ausweisung von Indigenengebieten nach internationalen Standards, Stärkung des Umweltrechts und Maßnahmen gegen illegalen Holzeinschlag insbesondere.

Weitere Information:

Bericht: 'Peru's Deadly Environment'', Global Witness, Nov. 2014, 9Seiten, englisch, pdf, 600 kB http://www.globalwitness.org/perudeadlyenvironment/

Opinion: The Foretold Death of Edwin Chota, Folha de S. Paulo

Mahogany’s Last Stand, Artikel, nationalgeographic.com

maps - Mahogany’s Last Stand, interaktive Karten, nationalgeographic.com

Two Loggers Arrested for Suspected Murder of Edwin Chota -

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