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California - The burning stateStichwörter: Waldbrand Klimawandel Politik


Würde Neil Young sein Stück 'Homefires' heute schreiben, würde es höchstwahrscheinlich 'Home On Fire' heißen. Denn vor wenigen Tagen erst ist sein eigenes Haus den seit Wochen in Kalifornien wütenden Waldbränden zum Opfer gefallen - und warum so etwas als Künstler nicht in einen Song verarbeiten? 1974, beim ersten Anlauf zu 'Homefires', ging es um Banaleres: die Liebe.

Die Bilder die uns derzeit von der Westküste der USA erreichen, gleichen Szenen einer Hollywood Action Produktion: ausgebrannte Autos stehen in Hofeinfahrten, verkohlte Bäume und Häusertrümmer und immer wieder Feuerwehrleute, die sich bis zur Erschöpfung der Wucht des Feuers entgegen stellen. Bis heute wurde eine Fläche von rund 90.000 Hektar zerstört.

Kalifornien wird offensichtlich immer häufiger von schweren Brandkatastrophen heimgesucht. Jetzt im Herbst sind dafür im Wesentlichen drei Faktoren verantwortlich, die gemeinsam den Nährboden für das Feuer bilden: Trockenheit, eine üppige Vegetation und starke Winde. Die anhaltende Trockenheit, die der Region (trotz Meeresnähe) seit Jahren zu schaffen macht, sollte eigentlich im Herbst durch Regenfälle gemäßigt werden. Jedoch blieben diese heuer nahezu vollständig aus. Es ist von rund 130 mm weniger Niederschlag (als für diese Zeit üblich) die Rede. Dazu kommen die starken "Santa Ana"-Winde, die trockene Luft aus der Wüste Nevadas mit sich bringen und die Feuer rasant regelrecht vor sich hertreiben. Sie lassen die Glut über mehrere Meter springen und entfachen so weitere Brandherde, die die Feuer so unberechenbar und gefährlich machen.
Eine ungewöhnlich hohe Anzahl abgestorbener Bäume, auch eine Folge der Dürre der letzen Jahre, geben den Feuern reichlich Nahrung. Da reichen eine achtlos weggeworfene Zigarette oder ein Blitzeinschlag um mit Brandkatastrophen wie der aktuellen eine ganze Region samt ihrer Infrastruktur abzufackeln. Die Zahl der Todesopfer steigt täglich, aktuell sind es 48 - ebensoviele Menschen gelten als vermisst.

Aus Langzeitmessungen weiß man, dass es eine starke Tendenz einer Zunahme solcher extremer Wetterereignisse gibt, die ziemlich sicher mit dem klimawandelbedingten Anstieg der Temperaturen einher geht - eine Sichtweise die Präsident Trump sich nicht zueigen machen wollte. Für ihn lag die Brandursache im schlechten Waldmanagement der kalifornischen Forstbehörde.

Und damit sind wir wieder bei 'Homefire', dem Song, dem man eine seherische Ahnung nicht absprechen kann. Es ist als ob Neil Young schon 1974 für Donald Trump getextet (und sich damals gewünscht) hätte, dass die Feuer vermitteln könnten, was dem Präsidenten abgeht, nämlich Demut und Einsicht:

I'm not the same man
I was a while ago
I've learned some new things,
I hope that it shows.

Hat leider nicht funktioniert mit dem Song und dem Wunschdenken. Trump bleibt Trump.

Deshalb nun ein etwas direkterer O-Ton Neil Young aus dem Jahr 2018 von seiner Website:

“California is vulnerable — not because of poor forest management, as DT (our so-called president) would have us think. As a matter of fact this is not a forest fire that rages on as I write this. We are vulnerable because of Climate Change; the extreme weather events and our extended drought is part of it… Our temperatures are higher than ever here in our hottest summer on record. That has not helped. DT seems to be the Denier. (I’m holding back and not using the word liar just because it rhymes with denier.) It really is time for a reckoning with this unfit leader.

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