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Garantiert nachhaltig? FSC kann es halt nicht.Stichwörter: Zertifizierung Waldbewirtschaftung Raubbau FSC

Holz guten Gewissens aus kontrolliert nachhaltiger Produktion einkaufen wird immer schwieriger. Selbst das nach Expertenmeinung noch anspruchvollere Zertifizierungssystem für eine verantwortungsvollere Waldbewirtschaftung, Einkäufern als FSC-Zertifikat bekannt, versagt in Russland. Eine vom WWF in Auftrag gegebene Studie konnte auf im Nordwesten des Landes untersuchten Flächen keinen wesentlichen Unterschied zwischen FSC-zertifizierten Wäldern und solchen ohne Zertifikat feststellen. Anders ausgedrückt: FSC zertifiziert in Russland Raubbau und betrügt den Holzkäufer im deutschen Baumarkt, der nur vermeintlich nachhaltige Holzprodukte kauft und dafür vielleicht noch einen Aufpreis in Kauf nimmt.

Der Studie nach sind Kahlschläge von bis zu 50 Hektar (etwa 70 Fußballfelder) an der Tagesordnung. Kahlschläge mindern oder zerstören die ökologischen Funktionalität der Wälder, etwa als Klimaschützer oder Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Auch Anzahl und Größe der Kahlschläge würden unter der Zertifizierung nicht verändert. Besonders kritisch zu sehen seien die Folgen für das Mikroklima der Wälder. Die großen Kahlschläge erwärmten sich im Sommer sehr stark. Gerade in Zeiten von zunehmenden Hitze- und Dürreperioden werde das Ökosystem durch die großräumigen Kahlschläge stark beeinträchtigt.

Der Eberswalder Naturschutz-Professor Pierre Ibisch sagt als Verantwortlicher der Studie: "Die FSC-zertifizierten Flächen haben sich in Russland rasch ausgebreitet. Der Grund besteht darin, dass die Firmen Zugang zum europäischen Markt erreichen wollen. Die Verbraucher in Europa kaufen das Holz mit dem FSC-Siegel und glauben, sie würden den russischen Wäldern damit etwas Gutes tun. Das können wir mit unserer Fallstudie leider nicht bestätigen. Ich halte es für unverantwortlich, dass die Zerstörung der letzten großen Urwälder Russlands unter dem Deckmantel der Nachhaltigkeit voranschreitet".

Russland lieferte laut dem Thünen-Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie 3,8 Millionen Kubikmeter Rohholzäquivalente nach Deutschland, etwa in Form von Holzstämmen, Brettern, Papier oder Zellstoff. Die Importe steigen seit Jahren an und erreichen einen Umsatz von mehr als einer halben Milliarde Euro.

Weitere Info:

FSC-Holz aus Russland: Kahlschlag mit gutem Gewissen , taz.de, 24.06.2019

Kahlschlag gegen Nachhaltigkeit, wwf.de, 21.06.2019

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