Make America kaputt again: Trump will im Tongass National Forest holzen lassen. Stichwörter: Raubbau Korruption Kritik
US-Präsident Trump hat Medienberichten zufolge seinen Landwirtschaftsminister Sonny Perdue kürzlich angewiesen, das geltende Abholzungsverbot im Tongass National Forest im Südosten Alaskas aufzuheben. Dadurch sollen Holzunternehmen wie auch Firmen aus dem Energie- und dem Bergbausektor Zugang zu geschützten Waldgebieten erhalten.
Der Tongass National Forest ist eines der größten gemäßigten Regenwaldgebiete der Erde. Kurz vor Ende seiner Präsidentschaft hatte Bill Clinton vor zwanzig Jahren ein Dekret erlassen, das den Straßenbau sowie den Holzschlag in einem Großteil des Waldgebiets entlang der Pazifikküste untersagt. Von der Aufhebung dieses Verbots soll sich Trump eine Unterstützung der lokalen Unternehmen erhoffen. Dabei sind die Zeiten, in denen die Forstindustrie in Alaska die Wirtschaft prägte, vorbei. Die Holzwirtschaft beschäftigt weniger als ein Prozent der Arbeitnehmer in diesem Teil des Bundesstaats, wohingegen der Tourismus rund 17 Prozent der Arbeitsplätze schafft.
Trump, dessen Naturverständis vom geordneten Grün eines Golfplatzes geprägt ist und dem alles andere angeblich Angst macht, hat nun die Macht über etwas zu befinden, was er weder schätzt noch dessen Bedeutung er erkennt.
Sollte der Minister Trumps Aufforderung in die Praxis umsetzen, wären die Folgen verheerend: Laut Washington Post geht es um 3,8 Millionen Hektar Wald, die zur Bewirtschaftung freigegeben werden sollen, eine Fläche fast so groß wie die Schweiz.
Es kommt noch schlimmer. Trump will auch andere aus gutem Grund einmal unter Schutz gestellte Gebiete zur Ausbeutung durch Bergbau- und Ölunternehmen freigeben - für die Unternehmen ganz nach dem Motto: This Land is Your Land, bedient euch.
Weiterlesen:
Trump to Miners, Loggers and Drillers: This Land Is Your Land, nytimes, 31.08.2019
USA: Abholzung in Alaska, Süddeutsche, 28.08.2019