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Papierhersteller zerstört Regenwälder - und behält FSC-ZertifikatStichwörter: Zerstörung Indonesien FSC Raubbau Papier

Moorim Paper, Koreas zweitgrößter Zellstoff- und Papierhersteller, "denkt an die Umwelt" und würde kein Holz aus illegaler Abholzung verwenden oder solches, das genetisch verändert ist - so steht es auf der Website des Unternehmens. Weiter steht da auch, der erste Papierhersteller in Korea zu sein, der die FSC-CoC-Zertifizierung (Forest Stewardship Council's Chain of Custody) erhalten habe, die sicherstelle, dass die Produkte aus gut bewirtschafteten Wäldern, kontrollierten Quellen oder wiederaufbereiteten Materialien stammen.

Moorim Paper scheint es mit den Regeln nicht ganz so genau genommen - oder einfach dreist gelogen - zu haben. Zu dem Schluß muss man kommen, wenn man den Bericht von Umweltorganisationen in Korea und Indonesien liest, der Mitte März veröffentlicht wurde (Trashing the last rainforest). Demnach hat Moorim über seine Tochterfirma PT Plasma Nutfah Marind Papua (PT PNMP) in Indonesien zwischen 2015 und 2021 mehr als 6.000 Hektar unberührter Wälder in der abgelegenen Provinz Papua gerodet, um Hackschnitzel für die Papierherstellung zu produzieren, ohne vor der Rodung eine ordnungsgemäße Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt zu haben.

Das Environmental Paper Network (EPN), ein Zusammenschluss von über 150 globalen Nichtregierungsorganisationen zum Schutz der Wälder (darunter auch Pro REGENWALD), Umweltgruppen in Indonesien - Mighty Earth, Pusaka Foundation - und Korea - Solution for Our Climate (SFOC), Korean Federation for Environmental Movement (KFEM) - sowie die koreanische Anwaltsvereinigung Advocates for Public Interest Law (APIL) haben gemeinsam an dem Bericht gearbeitet. Der Bericht trägt den Titel "Trashing the last rainforest: how Papua treasures are being dumped into the wastepaper bin".

Der Bericht dokumentiert, dass PT PNMP einen wichtigen Hotspot der biologischen Vielfalt abgeholzt hat, der 40 Säugetier-, 30 Reptilien- und 130 Fischarten beheimatet, die auf der Roten Liste der bedrohten Arten der IUCN (International Union for Conservation of Nature) aufgeführt sind. Das Gebiet wird auch als Ort bezeichnet, an dem Wälder, Sümpfe und Savannen in einem einzigartigen und fragilen Ökosystem verschmelzen, das durch die Dynamik von Schwemmland gekennzeichnet ist.

Das Unternehmen zerstörte darüber hinaus Sagopalmenhaine, Fischteiche und Jagdgebiete in Gebieten, die traditionelles Land lokaler und indigener Bevölkerung Papuas sind. Sogar heilige Stätten der indigenen Völker wurden mit Bulldozern zerstört.

Moorim verkauft sein Papier weltweit als umweltfreundlichen Plastikersatz, doch in Wahrheit stammt es aus der Abholzung von Wäldern und dem Missbrauch der Rechte indigener Völker. "Wir können nicht die letzten Paradiese unseres Planeten für Produkte opfern, die schon wenige Stunden nach ihrem ersten Gebrauch im Mülleimer landen", sagt Sergio Baffoni vom Environmental Paper Network dazu.

Der Bericht kritisiert Moorims Versäumnis, im Voraus zu prüfen, was durch die Abholzung gefährdet sein könnte, darunter die heiligen Stätten der indigenen Völker, Hotspots der biologischen Vielfalt, Sagohaine und kohlenstoffabsorbierende Torfgebiete.

Die Organisationen fordern Moorim auf, sich zu einem sofortigen Moratorium zu verpflichten, das PT PNMP von der weiteren Abholzung der Wälder abhält, gefolgt von einer gründlichen Analyse der ökologischen und sozialen Werte des Gebiets und schließlich die abgeholzten Gebiete wiederherzustellen.

Außerdem fordern sie den FSC auf, die Angelegenheit zu untersuchen. Annisa Rahmawati von Mighty Earth, sagt, der Bericht habe aufgedeckt, dass ein Unternehmen wie Moorim weiterhin Regenwälder in Indonesien abholzen und sich ungestraft des FSC-Siegels für "grüne" Waldbewirtschaftung bedienen könne. "Der FSC muss schnell gegen solche Unternehmen vorgehen, die seine Standards verletzen, sonst ist das FSC-Siegel nur Greenwash", so Rahmawati.

Weitere Information: FSC-certified Moorim Paper linked to massive forest clearing in Indonesia’s Papua, mongabay, 28.03.2022   

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