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Protestcamp-Räumung läuft schief:
Waldaktivist in Atlanta von Polizei erschossen
Stichwörter: AktivistInnen unter Druck Protest Waldschutz

Tortuguita
Manuel "Tortuguita" Teran, erschossen
Mitte der Woche erschossen Polizeibeamte beim Versuch, ein Protest-Camp im South River Forest in Atlanta, Georgia aufzulösen, den 26-jährigen Aktivisten Manuel "Tortuguita" Teran. Das dicht bewaldeten Gebiet ist seit über einem Jahr Schauplatz anhaltender Proteste, da für den Bau eines 90 Millionen Dollar teuren Polizeiausbildungszentrums mit dem Namen "Cop City" 35 Hektar Wald zerstört werden sollen.

In einer Pressemitteilung des zuständigen Georgia Bureau of Investigation (GBI) heißt es, dass während eines "Einsatzes zur Identifizierung von Personen, die unbefugt das Gelände betreten und andere Straftaten begehen" auf Polizeibeamte geschossen wurde, als sie sich einer Person in einem Zelt näherten, die sich nicht an verbale Anweisungen hielt. In der Mitteilung heißt es weiter, dass "eine Handfeuerwaffe und Patronenhülsen am Tatort gefunden wurden".
wer so bewaffnet in Wald geht, muss höllisch ..

.. darauf achten, nicht zu stolpern
Aktivisten von Defend the Atlanta Forest (DAF) kritisierten sofort die Darstellung des GBI und erklärten, es gebe "Grund zu der Annahme", dass der Beamte durch eigenes Feuer getroffen und nicht von dem Demonstranten angeschossen wurde, und verwiesen auf Berichte diverser Waldschützer, die einen Schusswechsel hörten, der nicht mit dem vom GBI geschilderten Feuergefecht vereinbar war. Der Atlanta Solidarity Fund, eine gemeinnützige Organisation, die verhaftete Aktivisten mit Kautionsgeldern, Unterstützung im Gefängnis und Zugang zu rechtlicher Vertretung versorgt, äußerte sich besorgt, dass "die Georgia State Police weder die Aufnahmen der Körperkameras noch aussagekräftige Details veröffentlicht hätte und dass eine Vertuschung durch die Polizei im Gange sein könnte".



Die Proteste sorgen schon seit November 2021 für Spannung, als Aktivisten ihr Lager im so genannten Weelaunee Forest aufschlugen, wo der Stadtrat zuvor den Bau der 35 Hektar großen Anlage genehmigt hatte. Ende Juli letzten Jahres hatten die Aktivisten eine blühende, halbautonome Gemeinschaft unter dem Banner Defend the Atlanta Forest (DAF) aufgebaut. Das Waldcamp verfügte über eine Infrastruktur wie Küchen, Latrinen und öffentliche Räume und veranstaltete Live-Musikfestivals, Lehrveranstaltungen über die Geschichte der Ureinwohner und Touren für Schulklassen und Familien. Aber die Aktivisten sahen sich auch regelmäßig mit den Strafverfolgungsbehörden und Bauarbeitern konfrontiert, die sich oft zusammen taten, um die AktivistInnen zu vertreiben.

Im Dezember dann verstärkten die Strafverfolgungsbehördens ihre Bemühungen, die Protestbewegung aus dem Wald zu vertreiben. Bei einer Razzia wurden sechs Demonstranten verhaftet und wegen inländischen Terrorismus angeklagt. Aktivisten zufolge verlief die Razzia am Mittwoch ähnlich: eine groß angelegte Durchsuchung des Waldes unter Beteiligung schwer bewaffneter SWAT-Teams und mehreren Behörden.

Weitere Infos von Democracy Now:


und Links zum Weiterlesen:

Forest For The Trees, 2022-12-13, bittersoutherner.com

Atlanta Police Kill Forest Defender at Protest Encampment , 2023-01-20, democracynow.org

Little Turtle's War, 2023-01-20, bittersoutherner.com

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