Affe im Koffer
Bushmeat-Handel versorgt auch europäische 'Feinschmecker'Stichwörter: Artenschwund Fleisch Holzhandel Raubbau
Sogenanntes Bushmeat aus Afrika wird auch in Europa verzehrt - und das in beträchtlichen Mengen. Das haben jetzt Ökologen veröffentlicht, die in 17 Tagen 134 Passagiere aus 29 Flügen kontrollierten: Allein über den Pariser Flughafen Roissy-Charles de Gaulle werden demnach gut fünf Tonnen illegales Bushmeat pro Woche aus Afrika eingeschleust. Unter dem Begriff Bushmeat wird das Fleisch verschiedener Wildtierarten zusammengefasst, auch von Menschenaffen.
Zu den in Paris konfiszierten Tierteilen gehören Stücke von elf Arten, darunter Krokodil, Affe und Schuppentier - knapp 40 Prozent des konfiszierten Fleisches stammt von geschützten Tierarten.
Hände, Beine und Köpfe von Schimpansen und Gorillas habe er gesehen, außerdem Fleisch von Pavianen, Meerkatzen, Antilopen, Nagern, Reptilien und Vögeln. Was die afrikanische Tierwelt hergibt, das möchte irgendwer in Europa auch essen, so erscheint es. Inzwischen sei die Jagd auf Wildtiere sogar eine größere Gefahr für die Artenvielfalt in Afrikas Tropen als die Abholzung der Wälder, schreibt ein WWF-Mitarbeiter
Jahrelang schon haben Regenwaldschützern den Holzunternehmen in Afrika vorgeworfen, den Bushmeat-Handel zu befördern. Teilweise geschieht dies aktiv, indem die Beute auf den Holzlastern ihren Weg vom Wald zu den Verbrauchern findet. Allein der Bau der Straßen zum Holzabtransport ermöglicht einen Handel mit Wildfleisch, wie er vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Problem erkannt, wirkliche Gegenmaßnahmen und deftige Strafen gibt es allerdings in den seltensten Fällen und wenn, dann beträgt die in Frankreich maximal 450 Euro.
Der größte Einzelfund während der 17 Untersuchungstage brachte 51 Kilogramm Bushmeat auf die Waage. Eingeführt wurde das Fleisch von einem Passagier, der gar kein anderes Gepäck mit sich hatte, berichten die Ökologen der drei Forschungseinrichtungen "Zoological Society of London" (ZSL), das "Royal Veterinary College" (RVC) und "The National Veterinary School and the Natural History Museum" im französischen Toulouse, die sich zu dieser Recherche zusammengetan hatten. Nachzulesen ist ihr Bericht im Journal "Conservation Letters".
Die Autoren befragten auch einige der Schmuggler. Dabei stellte sich heraus, dass das Fleisch sowohl auf der Straße verkauft als auch auf Bestellung geliefert wird.
Weitere Informationen
The scale of illegal meat importation from Africa to Europe via Paris, Anne-Lise Chaber, Sophie Allebone-Webb, Yves Lignereux, Andrew A. Cunningham, J. Marcus Rowcliffe, Conservation Letters, 2010; DOI: 10.1111/j.1755-263X.2010.00121.x .
Tons Of Bushmeat Smuggled Into Paris, Study Finds www.cbsnews.com
Affe als Hauptgericht - Illegaler Handel professionell organisiert www.sueddeutsche.de
Ich bin so schokiert,das es überall Schlupflöcher gibt!!!Sogar Elefantenrüssel werden hier rüber geeschleppt!!Der Zoll sollte mehr Arbeiter + mit Spürhunden auf dem Flughafen arbeiten!Bei dem Ergebnis würde uns wohl noch schlechter werden!!!
Klasse Hp hab Dich verlinkt in der Hoffnung das Menschen sich damit tiefgründig damit mal auseinader setzen.