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Regenwaldzerstörung in Brasilien: Spiel mit dem FeuerStichwörter: Brasilien Raubbau Waldzerstörung Kritik Politik

Was für eine Horrornachricht: In Brasilien ist die Abholzung des Amazonas- Regenwaldes im ersten Quartal um fast das Sechsfache auf insgesamt 593 Quadratkilometer gestiegen. Mehr als 80 Prozent der Rodungen entfielen auf den Bundesstaat Mato Grosso, der für seinen extensiven Soja-Anbau und die Rinderhaltung bekannt ist. Dabei hat sich Brasilien letztes Jahr noch gerühmt die Regenwaldzerstörung so allmählich im Griff zu haben und verkündet, die CO2-Emissionen um rund 40 Prozent sowie die Waldzerstörung um 80 Prozent zurückzufahren.

Jetzt ist das Geschrei groß. Sogar eine Notfallkommission soll wegen der Waldverluste eingerichtet werden und die Umweltministerin will den verantwortlichen Großgrundbesitzern Soja und Rinder beschlagnahmen, die auf illegal frischgerodetem Land produziert werden.

Umweltministerin Izabella Teixeira erklärte den Waldzerstörern den "Krieg". Noch im Dezember 2010 hatte die Regierung aufgrund von Satellitenbeobachtungen den niedrigsten Stand der Regenwaldabholzung seit 1988 gefeiert. Damals war die abgeholzte Fläche im Amazonas in den zwölf Monaten August 2009 bis Juli 2010 im Vergleich zu einem Jahr davor um 14 Prozent auf "nur" noch 6451 Quadratkilometer zurück gegangen. Der grundsätzliche Trend wurde damit bestätigt. Der jetzt festgestellte Anstieg sei atypisch, sagte Teixeira. "Wir wissen noch nicht, was passiert ist. Wir prüfen die Lage noch." Die derzeitige Zunahme sei inakzeptabel, sagte Teixeira, die um die ehrgeizigen Klima- und Umweltschutzziele ihres Landes weiß.

oder ähnliches geht seit Tagen durch die deutsche Presse haz.de

Der sprunghafte Anstieg ist einerseits der wachsenden globalen Nachfrage nach Agrarrohstoffen und Fleisch geschuldet. Wer heute liefern kann, macht richtig viel Kohle. Andererseits nehmen die Großgrundbesitzer vielleicht schon vorweg, worauf sie seit Jahren hinarbeiten: den Fall des derzeitigen Forstgesetzes (Código Florestal), welches Rodungen nur im Ausnahmefall und nur in kleinen Anteilen zulässt - welches, auch wenn nicht immer genau eingehalten, doch eine Hemmschwelle war. Seit Jahren wird über das Gesetz verhandelt und gestritten, die steigenden Preise sprechen immer lauter für die Agrarlobbyisten.

Ganz unschuldig ist die Regierung Brasiliens an der Entwicklung nicht. Man kann nicht Weltmarktführer bei der Produktion von Soja, Fleisch und künftig Palmöl sein wollen und gleichzeitig die Wälder erhalten. Der neuen Regierung unter Dilma Rousseff geht der Amazonas mehr noch als früher unter Lula am Allerwertesten vorbei ... ein Statement zur entschlossenen Erhaltung des Amazonaswaldes aus ökologischen oder sozialen Gründen, was viele traditionelle Amazonasanwohner und indigene Völker fordern, hat die neue Präsidentin bisher nicht gemacht.

Schlimmer noch: Dilma Rousseff treibt die Zerstörung des Amazonasregenwalds für die wirtschaftliche Entwicklung Brasiliens durch Infrastrukturmaßnahmen noch entschlossener voran als jemals zuvor. Keine gute Aussichten für den Regenwald und seine Bewohner.

Kommentare

# Andreas am 25.05.2011, 20:46

Agrarlobby setzt sich in Brasilien durch; Regenwaldschutz verliert! siehe: http://taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/agrarlobby-duepiert-praesidentin-roussef/
Artikel aus der TAZ 25.5.2011

# Lisa am 10.02.2013, 15:55

Erzählen sie uns mehr darüber.. Was ist denn mit der Seite , dass an der Rodung viele Arbeiter hängen und sie deswegen nicht so einfach zu stoppen ist ??

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