Pro REGENWALD

Neues Hintergrund Projekte Mitmachen Über uns Mithelfen/Spenden
Please leave these fields blank (spam trap):

Hemmungslosigkeit: Die Menschheit lebt weiter über ihre Verhältnisse ...Stichwörter: Raubbau Klimawandel Kritik Lebenswandel

Aufwachen, das Ruder herumreissen und den ganzen Krempel wirklich nachhaltig gestalten ... letzte Woche wäre Anlaß dazu gewesen. 40 Jahre nach seiner spektakulären Studie "Die Grenzen des Wachstums" hat der Club of Rome erneut einen düsteren Ausblick in die Zukunft veröffentlicht - '2052' soll es demnach ziemlich abgeräumt aussehen. Die Süddeutsche formulierte treffend die Ursache: 'Wie unsere Hemmungslosigkeit den Planeten zerstört' ... und als ob das nicht schon gereicht hätte, Krisenstäbe in Berlin, Brüssel (EU) und New York (UN) nächtelang Lösungen suchen zu lassen, legte der WWF ein paar Tage später mit seinem 'Living Planet Report 2012' nach. Titel wie 'Wachstum auf Kosten der Ärmsten', 'Mensch plündert Erde maßlos aus' oder '2050 braucht die Menschheit drei Planeten' lassen keine Zweifel: die Menschheit lebt über ihre Verhältnisse.

Aus deutscher Perspektive lebt es sich ja relativ bequem über die Verhältnisse - noch. Unsere Schweine werden mit Futter aus brasilianischem Regenwald gemästet, das Palmöl im Schoko-Keks kommt von ehemaligem Indianerland in Kolumbien und das im Waschmittel aus einer Region in Indonesien, deren Torfwald dafür plattgemacht wurde - und der Himmel über dem Ruhrgebiet ist weitestgehend blau.

Wo sein Klopapier herkommt, das ist den meisten deutschen KonsumentInnen ein Rätsel - immer weniger kaufen bewußt das mit dem Blauen Engel (=Recyclingpapier). Supermarktregale in Deutschland sind wie Tarnkappen - sie blenden Zerstörung, Vertreibung und Ökokatastrophen bei der Herstellung der nachgefragten Produkte dezent aus. Der deutsche Konsument zerstört die globalen natürlichen Resourcen nicht mit seiner Gier oder Hemmungslosigkeit, wie uns die Journalisten letzte Woche verallgemeinernd lesen ließen. Er trägt aus Ignoranz dazu bei.

Aber Mensch ist nicht gleich Mensch. Meine Hemmungslosigkeit beispielsweise heizt dem Planeten kaum ein, ich versuche sie ja in Griff zu bekommen. Und überhaupt nicht gerecht wurde die verallgemeinernde Ausbeutungsrethorik der letzten Woche den Menschen, die überall auf der Erde jetzt schon aktiv gegen diese Zerstörungs-Dynamik ankämpfen. In jedem Stück Toilettenpapier oder Tropfen Palmöl steckt doch auch Schmerz über den Verlust der Existenz oder der Heimat. Je trashiger Werbung und kurzlebiger Papierschnipsel umso mehr Biodiversität könnte sich in dem Papiermüll verbergen, der sich über unsere Haushalte ergießt.

Bits und Bytes der geplünderten Erde und der um ihre Lebensgrundlage betrogenen Menschen sind auch bei uns allgegenwärtig ... in einem ersten Schritt zu Veränderung muss man sie nur sehen und hören wollen.

Zum Weiterlesen:

2052: A Global Forecast for the Next Forty Years, by Jorgen Randers, Club of Rome

"Wir werden einen Kollaps erleben", Süddeutsche Zeitung, 8.5.2012

Wie unsere Hemmungslosigkeit den Planeten zerstört, Süddeutsche Zeitung, 9.5.2012

Mensch plündert Erde maßlos aus, Jana Nikolin, n-tv.de

Kommentare

Please leave these fields blank (spam trap):

Kein HTML erlaubt.
Bitte verschont uns hier vor Werbeeinträgen, inhaltsfernem, beleidigendem oder anderweitig nicht tragbarem Geschreibe. Wir löschen solche Einträge, wollen aber nicht jeden Tag kontrollieren müssen.


Kommentar kann bis zu 30 Minuten nach dem Abschicken geändert werden.

Please leave these fields blank (spam trap):