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Belo Monte: Maulwurf enttarnt
Von Unternehmen bezahlter Undercover-Akteur hat Protestbewegung ausspioniert
Stichwörter: Staudamm Protest Großprojekte Brasilien

Website CCBM

Das Betreiber-Konsortium CCBM des Belo Monte Staudamm-Projektes in Brasilien bedient sich auch schmutziger Tricks um die Protestbewegung auszuschalten: Letzte Woche wurde auf einer Versammlung ein vom Konsortium finanzierter Maulwurf enttarnt, der sich als Umweltschützer ausgegeben und sich über Monate das Vertrauen der am Protest beteiligten Organisationen erschlichen hat um diese auszuhorchen und strategische Details an die Unternehmen weiterzuleiten.

Ein Ergebnis dieser Tätigkeit war die Entlassung von rund 80 Arbeitern, die im November wegen der unsozialen Geschäftsgebahren des Konsortiums gestreikt hatten.

Weitere Details kann man der Pressemitteilung von Amazon Watch vom 26.02. entnehmen:

Pressemitteilung, Amazon Watch, 26. Februar 2013

Dammbauer gibt zu, als Maulwurf soziale Bewegung ausspioniert zu haben

Altamira, Brasilien - Mitglieder der Brasilianischen Bewegung "Xingu lebt für immer" (Movimento Xingu Vivo para Sempre - MXVPS) haben einen Informanten enttarnt, der behauptete, ein Aktivist zu sein. Er wurde entdeckt, als er während dem jährlichen Strategie- und Planungstreffen am letzten Sonntag mit einer Stiftkamera spionierte. Unverzüglich nach seiner Enttarnung gestand der Verdächtige in einer Videobotschaft, dass das Belo Monte Konstruktionskonsortium (CCBM) ihn angeheuert hatte, um das MXVPS-Meeting zu infiltrieren, um Informationen über seine Anführer und Aktivitäten zu sammeln und den staatlichen Geheimdienst der brasilianischen Regierung (ABIN) zu informieren.

Der Spion, dessen Vorname Antonio lautet und der auch unter seinen Initialien ACO bekannt ist, gab zu, dass er für den Sicherheitsdienst des CCBM angestellt wurde und man ihn aufforderte, Arbeiterführer, die Streiks organisieren könnten, innerhalb der Damm-Belegschaft auszuspionieren.

Laut seinem Geständnis spionierte ACO die MXVPS seit Dezember aus, als er die Gruppe mittels der Freundschaft seiner Familie mit der Bewegungsführerin Antonia Melo infiltrierte. Innerhalb dieses Zeitraums nahm er an Treffen teil, beobachtete Teilnehmer und schickte Fotos und Berichte an seinen Vorgesetzten bei CCBM, der die Informationen wiederum mit dem ABIN teilte. Berichten zufolge schickt der ABIN in dieser Woche einen Agenten nach Altamira, um mit dem CCBM zusammenzuarbeiten.

Nachdem er die Spionage zugegeben hatte, richtete sich ACO an die Mitglieder der Bewegung, bat sie um Verzeihung und versprach, CCBM öffentlich zu verurteilen. Er änderte seine Meinung jedoch schnell und drohte den Mitgliedern der MXVPS unter der Behauptung, er sei von ihnen bedroht worden, mit rechtlichen Schritten.

Die MXVPS reagierte darauf mit der Veröffentlichung seines gefilmten Geständnisses, um die kriminelle Natur des CCBM zu beweisen, das seine finanzielle und politische Macht dazu benutzte, seine Angestellten dazu zu zwingen, seine Gegner auszuspionieren. Diese Angelegenheit beweist auch die direkte Verwicklung der brasilianischen Regierung in die Aktivität durch ihren Geheimdienst ABIN und durch ihre überwältigende finanzielle und politische Unterstützung des Belo Monte Damm-Projekts. In ihrer, dem brasilianischen Verfassungsgericht vorliegenden, Beschwerde bestätigt die MXVPS, dass die Affäre "ein Spionage-Schema aufdeckt, das in einem demokratischen Rechtsstaat unverständlich ist".

Der Informant gab auch zu, dass er die Arbeiterführer innerhalb der Belo Monte-Belegschaft ausspioniert hatte und dass diese Information nach dem Arbeiterstreik und -aufstand im November 2012 dazu benutzt wurde, etwa 80 Arbeiter zu entlassen und 5 andere zu verhaften.

Der Bau des Belo Monte-Damms am Xingú-Fluss des Amazonas, das weltweit drittgrößte geplante hydroelektrische Projekt, ist seit seines Beginns 2005 von heftigen Kontroversen, fortbestehenden gesetzlichen Herausforderungen und weitreichenden Protesten gekennzeichnet. Das Projekt würde 80 Prozent des Xingú-Flusses durch künstliche Kanäle umleiten, 600 Quadratkilometer Regenwald überfluten und gleichzeitig einen Flussabschnitt von 100 Kilometern trockenlegen, der als die "große Schleife" bekannt ist und hunderte indigene und am Fluss wohnende Familien beheimatet. Obwohl er der Öffentlichkeit als "saubere Energie" verkauft wird, würde der Belo Monte-Damm eine enorme Menge Methan generieren, ein Treibhausgas, das 25-50mal schädlicher ist als Kohlenstoffdioxid.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie:
Caroline Bennett, +1 510 629 9390, caroline@amazonwatch.org
Christian Poirier, +33 770 381 849, christian@amazonwatch.org

Quelle: amazonwatch.org
Übersetzung: Pro REGENWALD, Ma lina

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