Pro REGENWALD

Neues Hintergrund Projekte Mitmachen Über uns Mithelfen/Spenden
Please leave these fields blank (spam trap):

Warschau: Klimakonferenz bewegt nichts, doch die Hoffnung stirbt zuletzt.Stichwörter: Protest Klimawandel Politik

Sollte sich ein Schwein mit einem Metzger verabreden um mit ihm Zukunftspläne zu schmieden? Nein. Denn der Metzger definiert - unabhängig davon, was er sagen würde - sein Dasein über sein Messer.

Sollte die Weltgemeinschaft zu einer Klimakonferenz nach Polen fahren - bei der über die Abwehr eines anerkanntermaßen bedrohlichen Klimawandels verhandelt werden soll? Nein. Denn Polen produziert 85-90 Prozent seiner Energie aus Kohle, der klimaschädlichsten Quelle überhaupt und das Land hat in der EU bisher alles getan, um konkrete Reduktionsziele zu verhindern.

Und so scheint es bisher seinen Lauf genommen zu haben: Während Polen durch einen parallel organisierten 'Kohlegipfel' und verschleppende Verhandlungsführung in der Klimakonferenz einen Rahmen vorgibt, der konkrete Ergebnisse verhindern soll, nehmen Länder wie Japan, Australien und Kanada früher gemachte Zusagen eher zurück als benötigte bessere einzubringen.

Thomas Hirsch, entwicklungspolitischer Beauftragter bei Brot für die Welt ist zwei Tage vor Verhandlungsschluss desillusioniert: "Die Ambitionslosigkeit der Schlüsselländer ist erschreckend. Japan und Australien kamen hierher, um ihre Ziele zu reduzieren. Die USA zelebrieren hier Stillstand. Und auch die EU hat ihre Klimaschutzambition nicht gesteigert. Große Schwellenländer sind nicht bereit, die innenpolitische Dynamik für Klimaschutz für diesen Prozess zu nutzen. Und auch bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin werden nicht die Klimaziele beschlossen, die notwendig wären",

Aus Protest haben gestern 800 VertreterInnen von Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften aus aller Welt die Verhandlungen in Warschau verlassen. Sie setzen damit einen kräftigen Akzent gegen den unzureichenden politischen Willen entscheidender Regierungen - oder besser: gegen die Einflussnahme der Fossil-Industrie - beim UN-Klimagipfel in Warschau.



Dabei gehört die Systemfrage gestellt: Kann man die Verhandlungsführung in dieser für das Überleben menschlicher Gesellschaften in der Art, wie wir sie heute kennen, so wichtigen Angelegenheit bei Regierungen lassen (legitim, weil demokratisch gewählt versus korrumpiert, weil von Industrie abhängig/bezahlt) oder fordern die globalen Aufgaben ganz andere Spielregeln.

Solange diese Frage nicht beantwortet ist, werden sich weiterhin Schweine mit ihrem Metzger verabreden und versuchen mit ihm Zukunftpläne zu schmieden. Einige Nichtregierungsorganisationen sind in der Klimaverhandlung geblieben.

Kommentare

Please leave these fields blank (spam trap):

Kein HTML erlaubt.
Bitte verschont uns hier vor Werbeeinträgen, inhaltsfernem, beleidigendem oder anderweitig nicht tragbarem Geschreibe. Wir löschen solche Einträge, wollen aber nicht jeden Tag kontrollieren müssen.


Kommentar kann bis zu 30 Minuten nach dem Abschicken geändert werden.

Please leave these fields blank (spam trap):