Vortrag/Diskussion: Chevron - Das „Tschernobyl des Amazonas“Stichwörter: Termin Veranstaltung Protest Kritik Erdöl
Der Ölmulti Texaco hat nach der Ölförderung im ecuadorianischen Regenwald ein Desaster hinterlassen. Riesige Land- und Wasserflächen sind durch mehr als 60 Milliarden Liter giftiges Abwasser, 64 Millionen Liter ausgelaufenes Rohöl, Giftmüll und durch das Abfackeln von Gas stark verseucht. 30 000 Menschen sind betroffen, davon mehrere indigene Völker.
In den vergangenen 22 Jahren hat Texaco/Chevron unzählige Anwälte und Experten sowie hunderte Millionen Dollar eingesetzt, um jeder gerichtlicher Entschädigungsforderung zu entgehen. Die Betroffenen, ihre Anwälte und Unterstützer wurden mit Prozessen bedroht und eingeschüchtert. Der Konzern hat versprochen, nicht nachzulassen, bis „die Hölle zufriert“, ohne Rücksicht auf die Menschen, die weiterhin in der vergifteten Umwelt leben müssen.
Mittlerweile hat der Oberste Gerichtshof in Ecuador das Unternehmen Chevron (Nachfolger von Texaco) zu 9,5 Milliarden Dollar verurteilt, um für die Wiedergutmachung der im Amazonasgebiet verursachten sozialen, kulturellen und Umweltschäden zu bezahlen. Chevron weigert sich vehement gegen das Urteil.
In einer Veranstaltung mit Pablo Fajardo, dem Hauptanwalt und Vertreter der Geschädigten-Vereinigung UDAPT aus Ecuador, sollen eine Reihe von Fragen erörtert werden, die sich aus der Protestarbeit ergeben haben:
Welche Bedeutung haben diese Prozesse für die Umweltgerechtigkeit auf nationaler und internationaler Ebene? Für die Rechte der indigenen Völker? Für den Kampf gegen die Straflosigkeit der transnationalen Rohstoffkonzerne? Ist es möglich, ihre Direktoren zur Rechenschaft zu ziehen? Wie können die Umwelt- und Klimarechte der heutigen und zukünftigen Generationen gewährleistet werden?
Vortrag und Diskussion mit Pablo Fajardo, Hauptanwalt und Vertreter der Indigenen- und Bauerngemeinschaften der UDAPT - Unión de Afectados y Afectadas por las Operaciones de Texaco (hoy Chevron), Ecuador.
Datum: | 30.11.2015 | |
Zeit: | 19 Uhr | |
Ort: | : Orange Bar Zirkus-Krone-Straße 10 80335 München |
Eine gemeinsame Veranstaltung von Ökumenischen Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V., AK Menschenrechte in Kolumbien, Pro REGENWALD e.V., Amnesty International-Group 1454 München, UDAPT, Kurt-Eisner-Verein für politische Bildung in Bayern e.V., Kooperationspartner der Rosa-Luxemburg-Stiftung, in Kooperation mit der Petra Kelly Stiftung und Green City Energy
Weitere Informationen zum Thema finden sich hier:
http://publiceye.ch/de/case/chevron/
http://chevrontoxico.com/
http://www.cetim.ch/chevron-taken-to-the-international-criminal-court-for-its-crimes-in-ecuador/
Dokumentarfilm:
http://www.proche-amazonie.net/fc/viewtopic.php?t=1103&qu=720&vplay=1