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Umgebracht: Hernán Bedoya, kolumbianischer Aktivist & GemeindevorstandStichwörter: AktivistInnen unter Druck Protest Palmöl Plantagen


Erschossen: Hernán Bedoya
Eine so traurige Verkettung zwischen gut gemeintem Planen und tragischem Zwischenfall kann man sich nicht vorstellen: während wir diskutieren wie man aus Deutschland UmweltarbeiterInnen im Kampf für die Walderhaltung besser unterstützen könnte, verlieren wir einen, der eine solche Unterstützung verdient und gebraucht hätte: vergangenen Freitag, am 8. Dezember, wurde der kolumbianische Gemeindevorstand und Menschenrechtsaktivist Hernán Bedoya von Neo-Paramilitärs, den Autodefensas Gaitanistas de Colombia, erschossen.

Er reiht sich damit ein in die lange, empörende Liste ermordeter Verantwortungsträger und UmweltaktivistInnen – allein von Januar bis Oktober 2017 mussten 120 von ihnen ihr Leben lassen.

Nach einem über 50 Jahre andauernden, bewaffneten Konflikt hatten sich am 26. September 2016 die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) und die kolumbianische Regierung auf einen Friedensvertrag verständigt. Mehr als ein Jahr später fällt die Bilanz der Bemühungen um den Frieden ernüchternd aus.

Ins Visier der zahlreichen immer noch bewaffneten Paramilitärs geraten dabei besonders oft Menschen wie Hernán Bedoya, die sich fürs Wohl ihrer Mitmenschen und der Umwelt einsetzen und damit wirtschaftlichen Interessen im Wege stehen.

Hernán und seine Gemeinde waren während des Konflikts in Kolumbien 1996 von Paramilitärs von ihrem Land vertrieben worden. 2012 kehrten sie auf ihr ursprüngliches Siedlungsgebiet zurück. Von da an übte Hernán Kritik an Palmöl-, Bananen- und Viehzucht-Unternehmen. Er warf ihnen landgrabbing und Raubbau am Wald vor.

Seit 2015 erhielt der Aktivist Todesdrohungen. Staatliche Autoritäten wurden darüber in Kenntnis gesetzt. Der einzige Schutz, den sie Hernán zu geben bereit waren, war eine kugelsichere Weste und ein Mobiltelefon.

Hernán hatte mit seiner Aussage einen wichtigen Beitrag zur preisgekrönten Doku Frontera Invisible gegeben. (http://www.fronterainvisible.com/) Schon während des Trailers wird dem Zuschauer die ganze Absurdität des Konfliktes bewusst. Der kolumbianische Präsident Santos richtet Worte des Dankes an die Palmöl-Produzenten und nennt sie als eines der besten Beispiele dafür, dass Umweltschutz und Fortschritt nicht in Konkurrenz zueinander stünden und dass grünes Wachstum möglich sei.

Einen gänzlich anderen Standpunkt vertritt Hernán in seiner letzten dokumentierten Aussage. Er berichtet von der rasanten Ausbreitung der Ölpalme, dass 1000 weitere Hektar in Planung seien und dass man ihn gewaltsam von seinem Land schleifen müsse, wenn man dieses ebenfalls in eine Palmöl-Monokultur umwandeln wolle.



In einem Protest-Brief haben inzwischen rund 30 Organisationen, so auch Pro REGENWALD, von den zuständigen Behörden eine ernsthafte Strafverfolgung der Täter und Anstifter gefordert sowie Maßnahmen, die Aktivisten und Menschen in ähnlicher Situation künftig besser schützen.

Wir bitten dringend um Unterstützung unseres Umweltarbeiter-Programms durch Spenden oder Patenschaften. Infos dazu gibt es hier: Patenschaft für Umweltarbeiter



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