Viel zu trocken: Das Feuchtgebiet Pantanal in Brasilien bleibt BrandopferStichwörter: Brasilien Klimawandel
Aufnahmen Ende Juli, Anfang November, Anfang Dezember Das brasilianische Feuchtgebiet Pantanal hat die diesjährige Trockenphase mit verheerendsten Waldbränden trotz Beginn der Regenzeit noch nicht überwunden. Die Brände haben dieses Jahr schon rund 4,5 Millionen Hektar der Fläche, also etwa ein Drittel des Ökosystems, betroffen. Allein in den letzten zwei Jahren war der Schaden größer als im gesamten Zeitraum von 2000 bis 2018.
Experten kritisieren die nur schlecht vorbereitete und sehr spät einsetzende Brandabwehraktionen der zuständigen Behörden und Einrichtungen. Eine wesentliche Ursache dafür sei in den Mittelkürzungen beispielsweise für die Umweltbehörde IBAMA zu sehen, derzufolge das Programm zur Brandbekämpfung Prefogo erheblich reduziert werden musste. Ebenso verheerend habe das politische Klima - welches beispielsweise eine energische Strafverfolgung bei Umweltfrevel oder Brandlegung nicht durchführt - zu dem so dramatischen Anstieg der Brandrodungen geführt.
In der Region gab es in der Trockenzeit schon immer Feuer, wenn etwa ein Blitzschlag Torf entzündete. Untersuchungen zufolge wurden aber über 90 Prozent der diesjährigen Brände von Menschen verursacht, sei es mit der Absicht große Flächen zu roden und oder nur weil kleinere Feuer ausser Kontrolle geraten waren.
Normalerweise bringt die Regenzeit von Oktober bis April soviel Wasser ins Pantanal, dass große Teile überschwemmt werden und sich die Region mit Wasser vollsaugt wie ein Schwamm. Dieses Jahr war es ganz anders: die Trockenzeit hat länger gedauert und die Regenfälle danach waren nur gering oder sind ganz ausgeblieben. Inwieweit diese Wetteranomalie Folge des Klimawandels ist, darüber wird die Zukunft befinden wenn sich derartige Ereignisse häufiger einstellen oder gar zur Regel werden.
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‘Devastating’ fires engulf Brazilian Pantanal wetlands - again, mongabay.com