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Voll daneben
Oxford University lädt Regenwaldzerstörer als Hauptredner ein
Stichwörter: Raubbau Protest Indigene BadGuy

Bisher ist den Professoren/Veranstaltern der Oxford Universität noch keine passende Antwort auf die Frage eingefallen, warum sie ausgerechnet den als Regenwaldzerstörer und Muster-Kleptokraten berüchtigten Taib Mahmud als Hauptredner zur Eröffnung einer Veranstaltung der Said Business School eingeladen haben.

Taib Mahmud ist seit 30 Jahren Chiefminister (Regierungschef) im malayischen Bundesstaat Sarawak und das Anschwellen des Reichtums seiner Familie und seiner Günstlinge nährte und nährt sich auch heute noch von den natürlichen Reichtümern des Landes, dessen Wälder und Ländereien heute vom Raubzug gezeichnet deshalb kaum mehr das Auskommen der Landbevölkerung leisten.

Ein Häufchen kurzfristig mobilisierter Aktivisten wollte dem in Oxford unwillkommenen Gast wenigstens seinen Protest kundtun - ein glückloses Vorhaben, da man den 'Staatsgast' dann sicherheitshalber durch einen Dienstboten- oder Nebeneingang ins Gebäude hat schlüpfen lassen. Der Zugang zur Konferenz (was müssen das für TeilnehmerInnen gewesen sein?) wurde den Aktivisten verwehrt.

In einem Protestschreiben verlangen einige Organisationen, die seit vielen Jahren zur Unterstützung der Protestbewegung in Sarawak gearbeitet haben, von den verantwortlichen Herren der Universität eine Erklärung für den Missgriff, der dem Ruf des Uni-Instituts mit Sicherheit nicht zuträglich ist.

Zur Info über die Machenschaften und Folgen von Taib Mahmud: Bloomberg: ‘Getting rich in Malaysia, Crony capitalism means Dayak Loose Land’


Protest-Brief Oxford University

Professor Andrew Hamilton, Vice Chancellor, University of Oxford
Ms Gay Haskins, Dean, Executive Education, Saïd Business School and Chair of Day One of the Oxford, Global Islamic Branding and Marketing Forum 2010
Mr Paul Temporal, Conference Organiser, Oxford Global Islamic Branding and Marketing Forum 2010
Mr Allen Lai, Contact person for the conference, Oxford Global Islamic Branding and Marketing Forum 2010

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir, die Unterzeichner, sind beunruhigt über die Tatsache, dass der Ministerpräsident von Sarawak, Herr Taib Mahmud, eingeladen wurde, die Eröffnungsansprache für das Inaugural Islamic Branding and Marketing Forum 2010 an der Said Business School zu halten.

Taib Mahmud herrscht seit fast 30 Jahren mit eiserner Hand über Sarawak. Während dieser Zeit betrieb er eine systematische Plünderung des reichen Dschungels von Borneo. Seine multiplen Rollen in der Regierung als Ministerpräsident, Finanzminister, Raumordnungsminister und Minister für Ressourcenmanagement haben es ihm erlaubt, Land-, Forst- und Palmöl-Konzessionen auszugeben. Des weiteren entscheidet er auch über Infrastrukturprojekte.

Taib Mahmuds „Geschäftsinteressen“ sind berühmt-berüchtigt. Der Löwenanteil des Staates Sarawak wurde illegal mittels Privatisierungen und der Übergabe von Palmöl- und Nutzholz- Konzessionen in den Besitz seiner Günstlinge und Familienmitglieder überführt. Dies geschah mithilfe willkürlicher staatlicher Akquisition der Ländereien von Ureinwohnern. So wurde das Land vieler indigener und armer Gemeinschaften Sarawaks von der Staatsregierung beschlagnahmt, um es in großflächige Palmölplantagen und Baumplantagen umzuwandeln. Dies führte zu Umweltzerstörungen, schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen und Armut.

Auf diese Weise siecht ein Großteil der Bevölkerung Sarawaks in Armut dahin, während Taibs Günstlinge, die bereits Multimilliardäre und Besitzer luxuriöser Anwesen in Kanada, den USA und Großbritannien sind, immer reicher werden.

Wir glaubten immer daran, dass eine angesehene Universität wie die Oxford University keine Plattform für Diktatoren und Kleptokraten oder jemanden mit der Reputation Taib Mahmuds bereitstellen würde, schon gar keine Plattform als Hauptredner.

Wir haben ernsthafte Bedenken bezüglich dieser Entscheidung und kritisieren sie. Diese Entscheidung könnte den Ruf ihrer Universität als Aushängeschild für Demokratie, Gerechtigkeit und menschengerechte Entwicklung gefährden. Taib Mahmud als Eröffnungsredner für das Inaugural Oxford Global Islamic Branding and Marketing Forum zu wählen, erweckt den Anschein, dass das Forum oder die Said Business School nicht denkt, islamische Markenpolitik sollte gerecht, demokratisch und ethisch sein sowie Respekt vor der Umwelt und vor Menschenrechten haben.

Deshalb haben wir folgende Fragen: Warum befand es die Universität/Said Business School für richtig, Taib Mahmud, eine Person, die Berichten zufolge an vielen ungerechten Aktionen und Menschenrechtsverletzungen beteiligt war, einzuladen? Wichtiger noch: Hat die Said Business School die Vergangenheit von Abdul Taib Mahmud hinsichtlich dokumentierter Beweise für Korruption, Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörung und Wahlbetrug während seines 30-jährigen Regimes untersucht?

Wir bitten um eine schriftliche und transparente Antwort der Universität bezüglich der oben genannten Fragen.

Feja Lesniewska, School of Law, School of Oriental and African Studies, University of London - UK
Hermann Edelmann, Pro Regenwald - Germany
Lukas Straumann, Bruno Manser Fund - Switzerland
Nils Hermann, Rainforest Foundation Norway
Rainer Baake, German Environmental Aid - Germany
Reinhard Behrend, Rettet den Regenwald - Germany
Saskia Ozinga, FERN - UK
Stuart Wilson, Forests Monitor – UK
Tom Griffiths, Forest Peoples Programme - UK


For more information on Taib Mahmud, see also Bloomberg: ‘Getting rich in Malaysia, Crony capitalism means Dayak Loose Land’

Übersetzung: Pro REGENWALD, Marcus Wagner

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