Pro REGENWALD

Neues Hintergrund Projekte Mitmachen Über uns Mithelfen/Spenden
Please leave these fields blank (spam trap):

Kein Grund zum Feiern: Internationaler 'Tag der indigenen Völker'Stichwörter: Indigene Entwicklung Protest

Fast jeden Tag ist Tag für irgend etwas - manche erinnern an ein schreckliches Unglück, wie der Hiroshima-Tag, andere wollen auf aktuelle Mißstände aufmerksam machen. Zu den letzteren zählt der Tag der indigenen Völker, der weltweit am 9. August auf die meist schreckliche Lebenssituation der Ureinwohner hinweisen soll und ihre Forderungen nach Selbstbestimmung und angemessener Behandlung ihrer Angelegenheiten durch Gesellschaft und Regierungungen gebündelt vortragen hilft.

Die Situation indigener Völker ist nicht gut. Ihre Lebensräume - und damit ihr gesamtes Wirtschaften und ihre kulturellen Werte - werden weiter zerstört, die Ureinwohner werden in vielen Ländern diskriminiert. Der Tag der indigenen Völker ist also immer noch ein Aufschrei - nach Gerechtigkeit und Selbstbestimmung.

Brasilien ist eines der Länder, welches trotz einer eigentlich vorbildlichen in der Verfassung garantierten Anweisung, seinen Ureinwohnern faktisch die Fortsetzung der blutigen Eroberung des Kontinents weiter angedeihen lässt. Ohne wirklich wirksamen Schutz durch die Behörden sind die indigenen Völker des Landes lästiges Mobilar bei der Landnahme - und selbst die Regierung schert sich bei der Umsetzung ihrer Landesentwicklungs-Projekte wenig um die Belange der Ureinwohner. Aktuelles und prominentestes Beispiel ist der Staudamm Belo Monte, der jetzt nach über 10-jährigem Kampf vielleicht mit roher Gewalt durchgesetzt werden wird.

Ebenfalls ein Staudamm-Projekt soll den ohnehin schon schlimmst marginalisierten Indianern in Costa Rica ein beachtliches Stück ihres Lebensraumes wegnehmen. Noch können sie dem Druck widerstehen, wir haben Ende Mai davon berichtet (Costaricanische Indianer erzwingen Baustopp beim Diquis-Staudamm-Projekt). Eine wirkliche und selbstbestimmte Perspektive wird den Indigenen in Costa Rica aber auch nicht zugestanden.

Es gibt weltweit unzählige Beispiele, denen man Aufmerksamkeit auch über den Tag hinaus schenken sollte. Bischof Kräutler, der fast sein ganzes Berufsleben der Unterstützung indigener Völker in Brasilien gewidmet hat, findet den 'Tag der indigenen Völker' wichtig.

Der "Tag der indigenen Völker" sei zwar eine Erfindung der weißen Bevölkerung, trotzdem findet der Bischof den Tag gut. "Ich finde es gut, weil die indigenen Völker so ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt werden. Es ist aber kein Feiern, sondern ein Besinnen. Wir müssen uns darauf besinnen, dass diese Leute Rechte haben, das Recht auf Leben, das Recht auf ihre kulturelle Ausdrucksform und ihre Sprache", so Bischof Kräutler.
Quelle: plattformbelomonte

Weitere Infos:
Tag der Dschungelkinder, (süddeutsche.de)
Indigenous Peoples (en.wikipedia.org)

Kommentare

Please leave these fields blank (spam trap):

Kein HTML erlaubt.
Bitte verschont uns hier vor Werbeeinträgen, inhaltsfernem, beleidigendem oder anderweitig nicht tragbarem Geschreibe. Wir löschen solche Einträge, wollen aber nicht jeden Tag kontrollieren müssen.


Kommentar kann bis zu 30 Minuten nach dem Abschicken geändert werden.

Please leave these fields blank (spam trap):