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Wieder ein Umweltschützer umgebracht
Ecuador turns up the heat oder zu deutsch: macht Widerständlern die Hölle heiß
Stichwörter: Raubbau Indigene Protest

Der seit Ende November vermisste José Isidro Tendetza Antún, ehemaliger Funktionär der Shuar Vereinigung in Zamora und Minenaktivist ist Anfang Dezember tot aufgefunden worden. Zuletzt lebend gesehen wurde er auf dem Weg zu einer Versammlung gegen die Mirador Mine, einem Kupfer- und Goldabbauvorhaben in der Provinz Zamora-Chinchipe im Süden des Landes. José hat es nicht mehr bis zu dem Versammlungsort geschafft.

Direkt nach der Veranstaltung sollte er nach Peru zum Klimagipfel reisen, um dort vor einem Tribunal 'Rechte der Natur' die Probleme mit Mirador-Mine sowie die Rolle der Behörden dabei vorzustellen. Mirador ist eine Tagebaumine, die gegen den erbitterten Widerstand der in der Region ansässigen Shuar und trotz der verheerenden Auswirkungen auf die besonders artenreichen Wälder genehmigt wurde. Nach Abschätzung des Indigenendachverbands CONAIE (Confederación de Nacionalidades Indígenas del Ecuador) wird für die Mine eine Waldfläche von 450.000 acres oder rund 180.000 Hektar Wald vernichtet.

Betrieben wird die Mine von dem Unternehmen Ecuacorriente, anfangs im Besitz kanadischer Investoren, das 2010 vom chinesischen Konklomerat CCRC-Tongguan Investment gekauft wurde.

Domingo Ankuash, ein Shuar Führer, macht der Regierung Ecuadors Vorwürfe: "Nach Ecuador werden multinationale Unternehmen eingeladen und sie erhalten volle Sicherheit von Polizei und Armee. Armee und Polizei beschützen nicht Ecuadorianer; sie sorgen sich nicht um die Sicherheit der Shuar. Sie sind von den Unternehmen gekauft."

"Die Autoritäten sind Komplizen in diesem Verbrechen," sagte Ankuash. "Sie werden uns nie die Wahrheit sagen." und er fügte hinzu: "Tendetza war nicht irgendwer. Er war ein mächtiger Führer im Kampf gegen das Unternehmen. Das ist der Grund, warum sie früher auch sein Haus zertrümmert haben und seine Felder abgebrannt.

José Tendetza ist nicht das erste Opfer in dem Konflikt mit Mirador, mehrere Shuar haben den Widerstand gegen die Mine mit dem Leben bezahlt, so 2009 Bosco Wisum und Freddy Taish 2013 berichtet Amazon Watch.

Luis Corral, ein Berater indigener Völker im Süden Ecuadors sagt, dass falls es José Tendetza möglich gewesen wäre, zum Klimagipfel nach Peru zu reisen und seine Anliegen vor dem Tribunal vorzutragen, dies "schwerwiegende Zweifel an der Glaubwürdigkeit und am Image der ecuadorianischen Regierung als Garant für die Rechte der Natur" gestreut hätte.

Tendetza’s Ermordung zeigt, welchen Risiken sich UmweltschützerInnen in Ecuador zunehmend aussetzen. So wurde Anfang Dezember der 'Climate caravan' mit AktivistInnen auf dem Weg nach Peru mehrmals gestoppt bis zum Schluss dann gleich das Fahrzeug konfisziert war. Vor einem Jahr hat sich die Regierung auch einer Unterstützerorganisation vieler Indigener Völker entledigt: damals wurde der Organisation Pachamama illegale Aktivitäten nachgesagt und der Laden kurzerhand dicht gemacht (siehe: Ecuador verbietet Umweltaktivismus.

Dass auch deutschen Parlamentariern, die auf dem Weg zum Klimagipfel Zwischenstopp machen und das auch in Deutschland bekanntgewordene Klimaschutzprojekt Yasuni besuchen wollten, überhaupt nicht ins Land gelassen wurden, trägt ebenso die Handschrift einer Regierung, die die Vision, eine 'grüne Verfassung' und ein ebensolches gesellschaftliches Modell zu entwickeln, offensichtlich im Begriff ist an die Wand zu fahren.

Pressekonferenz: Shuar melden die Ermordung von José Tendetza



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