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Brasilien: Indigene beklagen Diskriminierung und fordern RegenwaldschutzStichwörter: Brasilien Indigene Landrecht

Protest in Brasilia Seit gestern demonstrieren mehrere tausend aus ganz Brasilien in die Hauptstadt gereiste Indigene für den Schutz ihrer traditionellen Lebensräume. Sie errichteten ein Protestcamp im Regierungsviertel der Hauptstadt Brasilia und fordern vom neuen rechtspopulistischen Präsident Jair Bolsonaro, die Pläne zur Ausbeutung des Amazonasgebiets und zur Zerstörung des Regenwalds aufzugeben und insbesondere die verbalen Angriffe auf ihre Kultur und Territorien einzustellen.

Bolsonaro hatte schon im Wahlkampf erklärt, er werde als Präsident den Schutz des Amazonasgebiets zurückfahren und vor allen Dingen auch keine neuen indigenen Schutzgebiete ausweisen. Er betrachtet den Regenwald primär als einen Wirtschaftsraum, der idealerweise für neoliberale Exportindustrien erschlossen werden muß. Schon in den ersten 100 Tage nach Amtsantritt hat die neue brasilianische Regierung innenpolitische Entscheidungen getroffen, deren Auswirkungen inzwischen sogar die teils illegale Abholzung und die Gewalt im Amazonas weiter verstärkt hat. ProtestCamp im Regierungsviertel So haben Bolsonaro selbst und sein Landwirtschaftsminister, Ricardo Salles, beide öffentlich die brasilianischen Umweltbehörden angegriffen und deren Arbeit durch Mittelentzug geschwächt. Auch organisatorische Änderungen schwächen Behörden neuerdings: die für indigene Angelegenheiten zuständige FUNAI wurde vom Justizministerium kurzerhand dem Frauen-, Familien- und Menschenrechtsministerium zugeordnet und somit seines früheren Prestiges beraubt. Die Hauptaufgabe der FUNAI, die rechtliche Vertretung der Indigenen in Fragen der Landvermessung, schlug Bolsonaro ausgerechnet dem Agrarministerium zu. Damit macht er den Bock zum Gärtner.

Landrecht ist wichtig Zu der gestern angefangenen Belagerung des Kongresses von Brasília werden rund 5000 Teilnehmer erwartet. Unter dem Motto »Acampamento Terra Livre« soll im In- und Ausland auf die indianerfeindliche Politik der Regierung Bolsonaros aufmerksam machen.

Beispiele gibt es viele: Unter anderem beklagen die Uru-eu-wau-wau aus dem Bundesstaat Rondônia eine Zunahme der Übergriffe auf ihr Reservat durch Landräuber, Holzfäller und Viehzüchter, die sich durch Bolsonaros Reden zu ihren Aktionen ermuntert sehen.

Andra Karipuna von der indigenen Gemeinschaft Karipuna, deren Land von illegaler Abholzung extrem betroffen ist, bittet um internationale Solidarität und Unterstützung: 'Indigene Gemeinschaften wie die Karipuna müssen in Brasilien respektiert und unterstützt werden. Die derzeitige Regierung erkennt nicht an, dass wir unser Land und die Wälder bewahren wollen. Darum brauchen wir die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft.'

Weitere Details gibt es unter:

Indigenous Peoples Gather in Brazil for Annual Terra Livre Camp, the Rio Times

»Bolsonaro-Effekt«: Für Brasiliens Indigene geht der Kampf wieder los, Spektrum

Brazil: indigenous people rally in capital to protest against Bolsonaro onslaught, the Guardian

Indígenas se reúnem em Brasília sob forte tensão com o Governo Bolsonaro, El Pais

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