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Protest gegen Murum-Staudamm in Sarawak, MalaysienStichwörter: Energie Protest Indigene Staudamm Landrecht

Neue Staudämme verdrängen nicht nur in Brasilien Menschen von ihrem Lebensraum und zerstören Regenwald. Vor wenigen Tagen haben Penan Ureinwohner im malaysischen Bundesstaat Sarawak ihren Protest gegen den Bau des Murum-Staudamms und das verantwortliche Unternehmen Sarawak Energy Berhad (SEB) durch eine Blockade verstärkt, wie die in Miri ansässige 'Sarawak Conservation Alliance for Natural Environment' berichtet. Wir haben eine Pressemeldung vom Freitag letzter Woche übersetzt:



Penan verstärken die Blockade gegen den Bau des Murum-Staudammes

Murum, Belaga (5. Oktober): Die Penan verstärken ihre Blockade gegen den Bau des Murum-Staudammes und Sarawak Energy Berhard (SEB), indem sie gestern eine weitere Verbindungsstraße zum Damm blockierten. Diese Straße führt mitten durch eine Ölpalmenplantage, ein ehemaliges Rodungsgebiet, das nur mit Geländewagen passierbar ist. Seit 3 Tagen nutzt SEB diese Straße als Alternativroute zum Staudamm.

Seit dem Beginn der Blockade durch die Penen letzte Woche, haben SEB und andere Firmen die Nutzung der Hauptzugangsroute zum Staudammbauprojekt eingestellt. Die größeren Bauarbeiten am Damm wurden während der letzten Woche zum Stillstand gebracht. Die Arbeiter haben Zementtanker und weitere Baufahrzeuge nahe der Blockade zurückgelassen. Mit der zweiten Blockade durch die Penan ist der Zugang zum Staudamm nun aus allen Richtungen unmöglich.

Die Zahl der an der Blockade beteiligten Penan stieg von 200 auf 320 Einwohner aus insgesamt acht Penan-Dörfern und einem Dorf der Kenyah-Badeng in Long Umpa nahe Long Malim in Danum River. In den nächsten Tagen werden noch mehr Penan erwartet, die sich der Blockade anschließen, da sie dann ihre Reisfelder bestellt haben werden.

Manche Familien sind vollzählig angerückt Etwa 40 km vom Staudammprojekt entfernt, um die Blockade an der Seping River-Brücke, errichten die Penan erste Lager und Camps mit sogenannten "Sulaps", behelfsmäßigen Hütten, die mit wildem Ingwer, Palmblättern und Plastikfolien bedeckt sind. Es kommen Familien mit kleinen Kindern und Babies. Die Älteren besetzen eine alte, nahegelegene Holzfällerhütte. Manche bauten ihre Hütten aus alten Zinkplatten, die sie auf dem Holzfällergelände finden konnten.

Das Dorfoberhaupt von Long Luar, Madai Salo, sagte, dass seine gesamte Familie an der Blockade beteiligt sei, seine Frau, seine Söhne und Töchter ebenso wie seine Enkeltöchter, die gerade erst 2 Monate alt ist.

Labang Paneh, ein Vertreter des Dorfes Long Wat verdeutlichte, dass die Blockade eine Aktion aller vom Staudammbau betroffenen Dörfer sei. Er meinte: "Wir werden nicht fortgehen oder die Blockade beenden, bis unsere Forderungen erhört und von der Regierung erfüllt wurden".

Das Oberhaupt von Long Wat, Pinang Bo, beschuldigte SEB der Respektlosigkeit gegenüber den Bräuchen der Penan-Gemeinschaft in Murum. Er sagte, dass SEB vorsätzlich die bedeutsamsten heiligen und historischen Stätten von Batu Tungun, Batu Pebin und Batu Aseu zerstört habe und viele mehr während der weiteren Bauphasen zerstört würden.

Nach Berichten der Penan haben die ausführende chinesische Firma - die auch den Drei-Schluchten-Damm baute - und deren chinesische Vertragsfirmen, aus Angst vor unerwünschten Zwischenfällen mit den Ortsansässigen, ihre Arbeiter angewiesen, ihr Camp und das Baugebiet nicht zu verlassen.

Um Frieden und Sicherheit im Projektgebiet sicherzustellen, hat die Regierung etwa 20 Soldaten in den Bereich der Blockade geschickt. Einige sind auch direkt an der Baustelle stationiert.

Die Blockade besteht nun bereits zehn Tage seit ihrer Errichtung am 26. September durch die Menschen aus den Dörfern Long Wat, Long Luar, Long Tangau, Long Menapa, Long Singu und Long Malim sowie den Kenyah-Badeng Dörfern Long Peran, Long Jaik und Long Umpa.

Die Penan protestieren gegen die Missachtung ihrer Probleme, Wünsche und Forderungen bezüglich des Murum-Staudammbaus seitens der Regierung. Sie erheben sich ebenfalls gegen die Respektlosigkeit von SEB, die ihre heiligen und historischen Stätten ohne ihre Einwilligung zerstört.

Das staatseigene Privatunternehmen SEB hat die Arbeiten am Murum-Staudamprojekt der China's Three Gorges Project Corporation für einen veranschlagten Preis von 3 Milliarden Ringit (ca. 740 Mio. Euro) übergeben.

Der zentrale Teil des Staudamms ist bereits zu 70 % fertiggebaut. Wenn er fertiggestellt ist, wird der Murum-Staudamm etwa 24.500 Hektar indigenen Landes und Waldes um die Penan-Dörfer überfluten. Die Gesamtfläche des Wassereinzugsgebiets in dem der Damm liegt, beträgt 275.000 Hektar, welches Pelieran, Danum und das Usun Apau-Plateau, das angestammte Land der indigenen Völker, umfasst.

Übersetzung: Pro REGENWALD, Ralf



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